Ein alter Mann, Tobias Krapp, verschwindet aus einem Krankenhaus in Nürnberg. Man findet ihn zwei Wochen später tot in der Kirche des Dorfes in Niederbayern auf, wo er seine Kindheit verbracht hat. In derselben Nacht taucht dort auch eine überlebensgroße Engelsstatue, die in den 50er Jahren verschwunden war, wieder in der Kirche auf.
Der Neffe Stefan Krapp, der mit Trödelkram handelt und in einer alten Datscha im Niemandsland der ehemaligen innerdeutschen Grenze lebt, geht als Erbe dem Vermächtnis nach, das der Tote hinterlassen hat, und stößt dabei auf unerklärliche Dinge. Je intensiver er sich mit dem Fall beschäftigt, desto mysteriöser und verwirrender erscheint ihm, was er herausfindet: Sein Onkel war offenbar in seiner Kindheit mit dem verschwundenen Engel befreundet und hat sich in den letzten Jahren intensiv mit den Engeln und ihrer Sprache, dem Henochischen, beschäftigt. Er wollte einen Talisman entziffern, den ihm sein Freund mit der Bemerkung hinterlassen hatte, er könne ihn herbeirufen, wenn er die Schrift auf dem Talisman lesen könne und den Ort aufsuche, der auf dem Talisman bezeichnet ist. Hat sein Onkel die Schrift entziffert und Kontakt mit der jenseitigen Welt aufgenommen? Hat er den Schutzengel seiner Kindheit wirklich auf einer Sühnepilgerschaft auf dem Jakobsweg getroffen? Ist er umgebracht worden oder hat er Selbstmord begangen? Wie kamen der alte Mann und sein Engel in derselben Nacht in die Kirche? War Tobias Krapp am Ende gar sein eigener Vater?
Stefan Krapp dokumentiert seine Recherchen in einem Bericht. Auch er selbst erlebt in dieser unwirklichen Atmosphäre eine Affäre mit einem ‚dunklen Engel‘.weiterlesen