Krieger, Denker, Amateure
Alfred von Tirpitz und das Seekriegsbild vor dem Ersten Weltkrieg
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Von wahnwitzigem „Griff nach der Weltmacht“ bis reaktionärem, antiparlamentarischem „Sozialimperialismus“ reicht die Palette der Intentionen, die in der Forschung als ausschlaggebend für den Bau einer deutschen Schlachtflotte gesehen werden.
Christian Rödel läßt in seiner detaillierten Studie die Marineexperten zu Wort kommen, die den Aufbau der Hochseeflotte aus erster Hand miterlebten und kommentierten, auf deren Arbeit aber auch der hinter ihm stehende Gedankeninhalt gründete.
Rödel leistet damit eine lange vermißte Verankerung der Tirpitzschen strategischen Vorstellungen im militärisch-kulturellen Hintergrund seiner Zeit, ohne die alle weitergehenden Interpretationen des Flottenbaues auf einer unsicheren Basis stehen mußten, und setzt sich differenziert mit einer Historiographie auseinander, die die Schlagworte der Flottenpropaganda unkritisch übernahm oder apriorisch verwarf, ohne sie auf ihren zeitgebundenen Bedeutungsinhalt zu überprüfen.
"Rödel makes a strong contribution to the bibliography of German naval development on the eve of the First World War. He provides a solid foundation for understanding the strategic concepts used by Tirpitz to justify the development of Germany’s High-Seas Fleet before the outbreak of war in 1914." International Journal of Maritime History
"… important and provocative…" The International History Review
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