Kronprinz Rudolf
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
.„Alles ist besser als die Wahrheit“ – diesen fatalen Rat gibt Kaiser Franz Joseph (1830–1916) dem belgischen König Leopold II. (1835–1909), dem ebenso ratlosen wie konsternierten Vater seiner Schwiegertochter, Kronprinzessin Stephanie (1864–1945) unmittelbar nach der Tragödie von Mayerling.
War es wirklich besser, den Hergang, die Ursachen und vor allem die aufgefundene zweite Leiche und somit die eigentliche Dimension dieser Bluttat zu verschweigen? Hat nicht erst die Vertuschungspolitik am Wiener Hof und die damit ausgelöste Geheimniskrämerei rund um diesen offensichtlichen Doppelselbstmord von Kronprinz Rudolf (1858–1889) und seiner Kurzzeitgeliebten Mary Vetsera (1871–1889) vom 30. Jänner 1889 alle sonstigen Leistungen des so vielversprechenden
Kaisersohnes zur Nebensache degradiert?
Rudolfs Wahrheitsanspruch und Offenheit, die er sowohl von sich selbst als auch von seiner Umwelt einfordert, steht in krassem Widerspruch zu den Gepflogenheiten am Wiener Hof, der im Sumpf von Intrigen und Standesdünkel unterzugehen droht. Nur wenige Zeitgenossen Rudolfs wagen es, anlässlich seines plötzlichen Todes auf diesen Missstand hinzuweisen: „Österreich sah einen Monarchen aufkeimen, der nicht in ängstlicher Abgeschlossenheit verweilte, sondern mitten im Getriebe der Gesellschaft stand, der seine Eindrücke nicht aus Vorträgen und Berichten, sondern aus dem Munde der hervorragendsten
Männer gewann; der nicht von stummen Werkzeugen und unterwürfigen Dienern umgeben sein wollte, sondern stets Offenheit und Wahrheit forderte; der nicht mit kühler Hoheit auf die Massen niederschaute, sondern wirkliche Freunde in allen Schichten besaß.“weiterlesen
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