Krumauer Bildercodex
Codex Vindobonensis 370. Mit Kommentarband
Produktform: Buch / Leder / Künstler. Einbd.
Der Krumauer Bildercodex wird wegen seines ungewöhnlich reichen Bildschmuckes sowie wegen einer Inschrift auf der Titelseite auch als „liber depictus“ („gemaltes Buch“) bezeichnet. Er zählt zu den wertvollsten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, wohin er im Zuge der Klosterauflösungen Josefs II. gelangte.
Auf 172 Pergamentseiten umfaßt der Codex eine Biblia pauperum („Armenbibel“), zahlreiche Heiligenlegenden und einige Erzählungen lehrhaften Charakters. Er ist seiner Anlage nach kein Schriftwerk, das illustriert wurde, sondern tatsächlich ein Bilderbuch, dessen Inhalt in Bildüberschriften kurz erläutert wird. Die zahlreichen Federzeichnungen, die von drei verschiedenen Meistern ausgeführt wurden, vermitteln in andächtiger Weise den religiösen Inhalt. So kann sich der fromme Betrachter durch einfühlendes Nacherleben in die Heilsgeschichte vertiefen und diese mehr vom Herzen als vom Verstande her begreifen.
Der Krumauer Bildercodex ist vermutlich als Produkt gemeinschaftlicher Arbeit im Minoritenkloster von Krumau entstanden und war für das Kloster selbst bestimmt. Er diente für den niederen Klerus als Erbauungsbuch, in dem das geschriebene Wort hinter das Bild zurücktrat. Dies vermochte die religiösen Bedürfnisse der Zeit tiefer zu befriedigen als es der reine Text getan hätte.weiterlesen
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