Historische Kulturlandschaften, so der Niedersächsische Heimatbund, „zeugen vom Umgang früherer Generationen mit Natur und Landschaft. Sie vermitteln ein Bild vom Leben und Arbeiten unserer Vorfahren und tragen zur Identifikation der Bewohner mit ihrer Region bei.“ Leider verschwinden immer mehr Relikte dieser über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft durch Nutzungsänderungen, Baumaßnahmen oder durch landwirtschaftliche Intensivierung. Im Landschaftsbild des Naturpark Moor-Veenland finden sich zahlreiche Kulturlandschaftsmerkmale (vom Grenzstein bis zur Schafstrift) die der Öffentlichkeit in ihrer historischen Bedeutung nicht bekannt sind und daher drohen verloren zu gehen. Ebenso ist die örtliche Industriegeschichte ein gemeinsames europäisches Erbe und der Erhalt der Industriedenkmäler eine schwierige aber lohnende Herausforderung. Dies auch im Bourtanger Moor, wo zahlreiche aufgelassene Industrieanlagen der Torfindustrie (z.B. Reste alte Koksöfen im Raum Schöninghsdorf, Verladestellen und Brückenanlagen am Süd-Nord Kanal) vor dem Verfall bewahrt werden wollen. Der vorliegende Katalog des Emsland Moormuseums verfolgt anhand einiger ausgewählter Beispiele den Weg des südlichen Bourtanger Moores von der Natur- zur Kulturlandschaft und zeigt dortige Nutzungsschritte und Veränderungen auf. 2010 entstanden aus einer Forschungsarbeit - die seinerzeit durch die Emsländische Landschaft für die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim, von der Europäischen Union im Rahmen von LEADER „Moor ohne Grenzen“ sowie aus Erträgen von BINGO! Die Umweltlotterie finanziert wurde - konnte die nun vorliegende, deutlich erweiterte und grundlegend überarbeitete Neuauflage mit Mitteln der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, Hannover und der Johann-Alexander-Wisniewsky-Stiftung, Lingen, realisiert werden.weiterlesen