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Kurze Geschichte der deutschen Science Fiction Kurzgeschichte 1871 - 1919 Band I

Genese und Chronologie in mehr als 1050 Einzelnachweisen von 300 Autoren

Produktform: Buch

Die 1. umfassende Bestandsaufnahme der deutschen Science Fiction Kurzprosa für den Zeitraum 1871 - 1919 in mehr als 1050 Einzelnachweisen von 300 Autoren belegt in eindrucksvollen Statistiken, dass am Anfang der Gattung im deutschsprachigen Raum nicht der abenteuerliche Zukunftserfinderroman á la Jules Verne Pate stand, sondern in den 1870er Jahren die spekulativ-philosophische Kurzgeschichte und die gesellschaftskritische Zukunftssatire von Kurd Laßwitz, Gisbert Pniower und Julius Stinde die Science Fiction in Deutschland begründeten. Mit „Moderne Märchen und Zukunftsbilder“, „Bilder aus der Zukunft“ und „Die Opfer der Wissenschaft“ publizierte dieses frühe utopische Dreigestirn bereits in den 1870er Jahren sogar schon die ersten SF-Story-Sammlungen. So war es die oft nur minimalistisch literarisch ausgeführte technische Zukunftsskizze von nur wenigen Seiten, die die Science Fiction noch vor dem späteren SF-Roman-Boom um die Jahrhundertwende in Deutschland und Österreich bereits in den 1880er Jahren in Tageszeitungen und Zeitschriften etablierte. Schon früh wurde hier als „Utopia in minima maxima“ ein äußerst innovativer Höhepunkt generiert mit komplexen „Zukunftsbildern“, in denen oft die Keime ganzer SF-Bibliotheken angelegt waren, die dann erst später im 20. Jahrhundert literarisch realisiert wurden. Danach waren es in den 1890er Jahren meistens anonyme und heute längst vergessene Autoren (darunter einige wenige Autorinnen wie Bertha v. Suttner und Franziska v. Kapff-Essenther) sowie vor allem Ferdinand Groß, Max Haushofer, Paul Scheerbart und Hermann Löns, seit 1902 dann Gustav Meyrink, Hans Dominik, Carl Grunert und Rudolf Martin sowie später Salomo Friedlaender, die die genuine deutsche SF in der Kurzprosa als gesellschaftskritische, technikdidaktische oder spekulativ-philosophische Variante bis 1919 facettenreich weiterentwickelten und zahlreiche Genrehybride kreierten. Andere Autoren degradierten sie hingegen nach 1905 immer häufiger zur rein humoristisch-amourösen oder abenteuerlichen Unterhaltungslektüre um eine singuläre Zukunftserfindung – oftmals auch mit einem bellizistischen oder antifeministischen Duktus. Trotzdem konnte das weitverbreitete Vorurteil, dass die nationalistische Kriegsutopie die deutsche Science Fiction vor 1914 maßgeblich geprägt hätte, anhand der tatsächlichen Publikationszahlen widerlegt werden. Der 1. Weltkrieg beendete dann abrupt die weitere Entwicklung der Science Fiction in der Kurzprosa, sodass nach 1919 fortan der Roman u.a. als technisch-politischer Zukunftsroman das Genre in Deutschland dominierte, wofür Hans Dominik, der erst durch seine derartigen Romane in Millionenauflage zum SF-Bestsellerautor wurde, paradigmatisch stehen kann. Inhalt von Band I: Zur Erforschung der frühen deutschen Science Fiction Vom Nullpunkt der deutschen SF 1871 bis ins Jahr 1919 Die deutschen Zukunftsstädte um 1900 Die 1870er Jahre Die 1880er Jahre Die 1890er Jahre Von der Jahrhundertwende bis 1914 Die Weltkriegsjahre 1915 - 1919 Vom Naturwissenschaftlichen Märchen zur Science Fiction Erste Theorien der Science Fiction Frühe Kritik an der SF als „Technischer Chiliasmus“ Die Schundliteraturkampagne 1910 - 1916 gegen die SF Aktuell lieferbare deutsche SF-Kurzprosa 1871 - 1919weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-910234-64-2 / 978-3910234642 / 9783910234642

Verlag: synergenVerlag

Erscheinungsdatum: 02.01.2023

Seiten: 274

Auflage: 1

Autor(en): Detlef Münch

49,80 € inkl. MwSt.
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