Mayjia Gilles Gedichte machen das Herz liebestrunken, liebesbesessen, liebeshungrig, aber in all diesen Liebeszeilen, -reimen und -klagen spürt man stets auch den ontologischen Schmerz, und das ist unfassbar, wie diese Frau, die da dichtet mit ihrer ganzen Lebensfreude und Verzweiflung zugleich, es schafft, immer wieder neue, noch gänzlich unbekannte Bilder und Assoziationen in die poetische Welt zu setzen. Mir fällt nur eine Erklärung für diesen lyrisch-ontischen Tanz des Eros ein: Die Gille ist als Lyrikerin eine Seelenverwandte der großen polnischen Dichterin Maria Pawlikowska-Jasnorzewska. (Artur Becker)
Aus dem NACHWORT
von Thomas Kunst
ES IST MIR ZU VIEL BEGEISTERUNG IN DEN STÄDTEN, schreibt Mayjia Gille in ihrem zweiten Gedichtband, die sich formal darin treu geblieben ist, Gedichte nicht ohne die Schmetterlingswand der Mittelachse in die Welt zu lassen. Es gehört viel Mut dazu, auf eine Welt der Lieblosigkeit und des menschlichen Verrats mit nichts anderem als ausschließlich mit Liebesgedichten zu antworten. Mit Liebesgedichten, die uns in ihrer hoffnungsvollen Sachlichkeit dazu ermuntern, daß es lohnenswert bleibt, wenn die Begeisterungen ohne Liebe zu viel werden, sich auf das Wesentlichste zu bescheiden: “Wenn du mit mir überleben willst." ... Ein außerordentlich feiner Gedichtband.
Mayjia Gille: aufgewachsen in Leipzig, Berlin und München, Ausbildungsorte München, Berlin, Heidelberg, lebt in Leipzig, Schauspielerin, Musikerin, Moderatorin, Autorin (Lyrik und Prosa), literarische Veröffentlichungen: GZL „Poesiealbum Neu“, 2015 Debüt - Gedichtband "Seit Tagen warte ich in den Sarottihöfen", 2018 Libretto zu „ liebe will einfach sein “ (Theaterstück über Rainer Maria Rilke und Lou Andreas Salomé)weiterlesen