»Über Liebe, als Beziehung zwischen den Geschlechtern, gebe es nichts Neues mehr zu berichten, das habe die Literatur dargestellt in allen Varianten ein für allemal, das sei für die Literatur, sofern sie diesen Namen verdient, kein Thema mehr – solche Verlautbarungen sind zu lesen; sie verkennen, dass das Verhältnis zwischen den Geschlechtern sich ändert, dass andere Liebesgeschichten stattfinden werden.«
Max Frisch, Montauk
Anna-Lena Wenzel hat sich für den Stimmungs-Atlas »Liebe« einmal quer durch die aktuelle Literatur gegraben, sie hat dabei Belege gefunden für das immer Gleiche und das dauernd Neue. Alphabetisch gelistet finden sich die expliziten Passagen zu Abschied, Affäre, Altersunterschied, aber auch zu Ehe, Eifersucht, Einsamkeit sowie zu Sehnsucht, Selbstbefriedigung und natürlich auch Sex – Ein ABC zu Formen und Varianten von Liebe. Entstanden ist ein Buch, das die Vielfältigkeit des Liebens und des Leidens am Lieben ebenso aufzeigt wie die vielseitigen Weisen des Sprechens über die Liebe. Grundsätzlich gilt: Während die einzelne Liebe vergänglich sein kann, ist es das Lieben an sich nicht. Das hat den Vorteil, dass nie alles schon gesagt worden ist.weiterlesen