Das Andenken Ludwig II. von Bayern ist heute den Gesetzen der Vermarktung und Unterhaltung des Publikums unterworfen. Wahr ist, was sich verkaufen lässt. Und das muss genial sein bis in den Wahnsinn, Sex und Mord inklusive. Aber die Wahrheit, der die Erwartungen des durch die Medienwelt flottierenden Publikums nicht aufgeladen wird, ist einfach und nur in ihrer Simplizität von menschlicher Eindringlichkeit. Denn, wonach wir alle suchen, ist nicht der historische Kontext, der selbst auswechselbar ist, sondern die Bedeutung, die einem Leben aufgegeben ist, die der einzelne, glücklich oder verzweifelt, geschehen lassend oder unter Spannung ringend, ausleben muss und die ihn in den Grund seines Seins hinabführt. An diesen Ort, an dem, unter aller Rede, ein wortloses Erkennen möglich wird, wer derjenige gewesen ist. Wenn wir die letzten Zeilen dieses Buches gelesen haben, wissen wir um Ludwig nicht nur als den Monarchen, der Architekturgeschichte und Musikgeschichte schrieb. Er ist uns darüber hinaus in seiner einzig wahren Majestät erschienen – als Mensch. Dr. Markus von Hänsel-Hohenhausenweiterlesen