Landkreis Potsdam-Mittelmark
Nördliche Zauche
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Der Name Zauche kommt aus dem Slawischen und bedeutet trockenes Land. Er bezeichnet die sandige Hochfläche, die sich südlich des Flusssystems der Havel zwischen Brandenburg im Westen und Potsdam im Osten erstreckt. Von den benachbarten Landschaften wird sie im Südwesten durch das Planebruch und im Osten durch die Nuthe geschieden. Nur im Süden gibt es keine deutliche naturräumliche Begrenzung, sondern eine historische: Treuenbrietzen war Teil der Zauche.
Die Landschaft erfuhr ihre grundlegende Prägung während der letzten Eiszeit. Charakteristisch ist der Gegensatz zwischen den zentralen trockenen Hochflächen und feuchten, ursprünglich versumpften Gewässersystemen am Rand. Im Südosten erstrecken sich die Niederungen von Nuthe und Nieplitz, im Südwesten verläuft das Tal der Plane als Teil des Glogau-Baruther Urstromtals, im Norden bestimmt die zu Seen geweitete Havel das Landschaftsbild.
Die Besiedlung konzentrierte sich in früheren Zeiten an den Gewässern. Rückgrat war insbesondere das Flusssystem der Havel. Dagegen war das Zaucheplateau bis ins 12. Jh. ein kaum bewohnter Grenzsaum. Mit seinen wenig ertragreichen Sandböden und tiefem Grundwasserstand bot das ursprünglich von Eichen-Mischwäldern bedeckte Gebiet wenig Anreize für die Siedlung. Später entstanden umfangreiche Kiefernforsten und Heiden. Im Zentrum der Landschaft wurde 1180 das bedeutende Zisterzienserkloster Lehnin gegründet. Alle wichtigen Städte liegen hingegen am Rand des Gebiets: Brandenburg im Nordwesten, Potsdam und Werder im Nordosten, Beelitz im Südosten und Treuenbrietzen im Süden. Auch wenn ein städtisches Zentrum fehlt, so war die Zauche doch auch Durchgangsland mit bedeutenden Ost-West-Verbindungen. Verkehrswege waren sowohl das Gewässersystem der Havel als auch Landstraßen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, denn den alten Straßenverlauf Berlin-Potsdam-Werder-Groß Kreutz-Brandenburg-Magdeburg nehmen sowohl die als Bundesstraße 1 noch immer bestehende Chaussee als auch die 1846-48 angelegte Bahnstrecke und – nur leicht nach Süden verschoben – die 1934-36 erbaute Autobahn auf. Infolge der günstigen Verkehrsanbindung stehen wesentliche Teile des Gebiets seit langem in enger Beziehung zu den benachbarten Städten Brandenburg und Potsdam sowie zur Metropole Berlin. Aus der Zauche kamen dort benötigte Produkte, wie Ziegel und Obst, sie stellte Arbeitskräfte für die Industrie, diente aber auch als Erholungsraum für die Städter, von denen sich seit dem 19. Jh. viele in der reizvollen Seenlandschaft auch dauerhaft niederließen.
Das Bearbeitungsgebiet umfasst den Nordteil des 1993 gebildeten Kreises Potsdam-Mittelmark, der weitgehend dem alten Kreis Zauch-Belzig entspricht. Dazu kommen die erst kürzlich in die Stadt Brandenburg an der Havel eingemeindeten Orte Gollwitz und Wust. Allein Geltow gehörte in früheren Zeiten zum Havelland.
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