Für Ravel war 1917 das Jahr des Abschied von seiner innig geliebten baskischen Mutter und von vielen Freunden, die im Weltkrieg ihr Leben ließen. Die in jenem Jahr vollendete Suite steht denn ganz im Zeichen der Totenehrung: Jeder der Sätze trägt die Widmung an einen gefallenen Freund. Der Titel "Tombeau" (Grabmal) wurde bereits von dem Barockkomponisten F. Couperin für Trauerstücke verwendet. Außerdem hält sich der Komponist im Geist jeder altertümlichen Huldigungsmusik bewußt an Formen und Musizierpraktiken aus der Ära der Clavecinisten.
In seiner klassischen Zucht eher vergleichbar der Sonatine, straht der "Tombeau" trotz seiner Memorialbestimmung keine Trauer, sondern eine lichte, wenn auch kühle Serenität aus.
Das Arrangement für Saxophonquartett hält sich in Satzfolge und -auswahl an die von Ravel selbst erstellte Orchesterfassung.
Die ursprüngliche Klavierfassung beinhaltet zwei weitere Stücke: Fuge und Toccata. Diese entfallen hier (wie auch in der Orchesterfassung), da sie noch weniger der Klanglichketi des Saxophonquartetts entsprechen.
Schwierigkeitsgrad: 5weiterlesen