Die Arbeit umfasst eine interdisziplinäre Untersuchung von Wissens- und Lernprozessen in sogenannten High Reliability Organisationen, in denen bereits geringfügiges Fehlverhalten zu gravierenden Auswirkungen führen kann.
Sieben neue Anästhesiepfleger und -schwestern wurden in den ersten Monaten ihrer Tätigkeit im OP-Bereich der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin in Innsbruck begleitet. Anhand von ethnographischen Verfahren wird den Fragen nachgegangen, welches Wissen im Umgang mit komplexen, unsicheren Situationen relevant ist, wie dieses erworben und weitergegeben wird und auf welche Weise individuelle, soziale und organisatorische Bedingungsfaktoren mit diesen Prozessen in Verbindung stehen. Auf konzeptioneller Ebene erfolgt eine Zusammenführung organisationstheoretischer Konzeptionen (insbesondere das Konzept der mindfulness von Ellen Langer und Karl Weick & KollegInnen)
mit Ansätzen individuellen und organisationalen Lernens. Das Konzept der mindfulness wird um lerntheoretische Aspekte ergänzt und zudem, basierend auf den phänomenologischen Arbeiten von Bernhard Waldenfels und auf den Ergebnissen der empirischen Studie, modifiziert und weiterentwickelt.weiterlesen