Reaktionen auf die Traumatisierung und Folgen für Lebensplanung und soziale Einbindung
Produktform: Buch
Im Zuge der sich stetig verbessernden medizinischen Akutversorgung steigt auch die Zahl der Personen, die schwere Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns überleben. Daraus resultiert eine hohe Anzahl von Menschen, die unter schwerwiegenden körperlichen und intellektuellen Behinderungen und chronischen Beeinträchtigungen leiden. Nach Angaben des Kuratoriums ZNS - Hannelore Kohl Stiftung - erleiden in Deutschland jährlich 270 000 Menschen eine Schädelhirnverletzung allein bei einem Unfall in den verschiedenen Lebensbereichen wir Straßenverkehr, Arbeitsstelle, Haushalt oder Freizeit. Etwa ein Drittel der Verunglückten trägt eine schwere Hirnverletzung davon.
Im Rahmen meines Praktikums im Hauptstudium der Rehalbilitationspädagogik arbeitete ich in der Tagesstrukturierenden Maßnahme einer Berliner Wohneinrichtung, die sich insbesondere auf die stationäre Rehabilitation von Erwachsenen mit erworbenen zerebralen Schädigungen spezialisiert hat. Besonders der direkte Kontakt zu einzelnen Bewohnern bot Einblicke in die Schwierigkeiten, die sich im Hinblick auf die Aktzeptanz und den Umgang mit dem Leben nach einer Hirnläsion boten. Die Bewältigung des Traumas der Schädigung bezieht sich augenscheinlich nicht nur auf die eigentliche Erkrankung in ihrer somatischen Form, sondern schließt auch ihre weit reichenden Folgen auf der physischen, kognitiven, soziokulturellen und psychosozialen Ebene mit ein. Weiterhin ist eine zerebrale Schädigung keine rein individuelle Angelegenheit, sondern betrifft immer auch das direkte Umfeld des Betroffenen sowie die am Rehabilitationsprozess beteiligten professionellen Helfer. Ausgehend von dieser Problematik erscheint die Auseinandersetzung mit der Thematik aus rehabilitationspädagogischer Sicht sinnvoll.weiterlesen