Lebenserinnerungen. Für meine Kinder
Für meine Kinder niedergeschrieben von Dr. Wilhelm André Geheimer Regierungsrath, Oberbürgermeister a. D. Marburg 1901
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Vorwort zum Reprint Dank der Chemnitzer Bürgerinitiative „Dr. Wilhelm André-Ehrung“, getragen von der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz, Dr.-Wilhelm-André-Gesellschaft, e.V. Chemnitz, dem Förderverein des Industriemuseums Chemnitz, Bürgerverein FUER Chemnitz und Chemnitzer Geschichtsverein wurde 2010 die Erbbegräbnisstätte der Familie Dr. Wilhelm André auf dem Christophori-Friedhof in Hohenstein-Ernstthal mit einem Gedenkstein von Volker Beier wieder hergestellt. Dr. Heinrich Friedrich Wilhelm André (1827-1903) konnte in seinen Lebenserinnerungen. „Für meine Kinder.“ auf ein facettenreiches Leben zurückschauen. Sein Vater, Jurist und Verwaltungsbeamter, prägte schon in jungen Jahren den Lebensweg seines Sohnes in den Pfaden seines Berufes. Er studierte an den Universitäten in Heidelberg und Göttingen. In vielfältiger Weise stellte er als junger Jurist mit eigener Kanzlei und auch als Verwaltungsbeamter seine soliden Kenntnisse und hervorragenden Fähigkeiten zur Menschenführung, vor allem durch seine Teilnahme am öffentlichen Leben unter Beweis. Mit Dr. Wilhelm André wählten die städtischen Körperschaften nach der Gründung des Deutschen Reiches im Kontext zur nationalen und internationalen Entwicklung die richtige Persönlichkeit für die weitere Entwicklung von Chemnitz zur sächsischen Industriehauptstadt. Er stand er vom Oktober 1874 bis Juni 1896 als Oberbürgermeister an der Spitze der Stadtverwaltung in Chemnitz. In seiner Amtszeit wuchs die Zahl der Einwohner von 78.000 auf 165.000. Damit trat das sächsische Manchester in die Reihe der deutschen Großstädte. Zwischen 1871 und 1910 erfolgten in der Stadt und im Stadtrandgebiet über 400 Betriebsgründungen. Meyers Konversations-Lexikon vom Jahr 1897 prägte für Chemnitz kurz und bündig den Satz „Die Industrie ist großartig“. Über die Entwicklung des Patenwesens erfahren wir aus der Festschrift zur Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure von 1898, dass in Deutschland im Jahr 1891 auf je 13.600 Einwohner ein Patent entfiel. Die Hauptstadt Berlin zählte für 2.600 Einwohner ein Patent und in Chemnitz kam schon ein Patent auf 2.060 Einwohner. Für den Oberbürgermeister Dr. André war sicher auch diese Entwicklungstendenz eine treibende Motivation, gemeinsam mit Dr. Werner von Siemens das erste deutsche Reichspatentgesetz, beschlossen am 25. Mai 1877 vom Reichstag, zu erarbeiten. Die vielfältigen bürgerlichen und karitativen Aktivitäten, die in Chemnitz mit dem Namen Dr. Wilhelm André verbunden sind, werden durch die gleichnamige Gesellschaft in den heutigen Zeiten weitergeführt.
Chemnitz, im Mai 2011 Dr. phil. habil. Gert Richterweiterlesen
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