Lebensqualität des Patienten in der Augenheilkunde
Produktform: Buch
Von Patienten selbst berichtete Beeinträchtigungen haben in der Augenheilkunde in der letzten Dekade zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hier spielt die sehfunktions-spezifische (visuelle) Lebensqualität eine wichtige Rolle. Gesetzlich ist die Bedeutung der Lebensqualität im Sozialgesetzbuch V in §35b verankert. Hier wird der Patientennutzen einer Therapie neben Senkung von Mortalität und Morbidität als Verbesserung der Lebensqualität definiert. Einzeitige Messungen der visuellen Lebensqualität erlauben die Beurteilung, in welchem Ausmaß Patienten mit Augenerkrankungen beeinträchtigt sind, bei mehrzeitigen Messungen können therapeutische Maßnahmen evaluiert werden. In der vorliegenden Arbeit wird auf die wesentlichen Aspekte der Messung von Lebensqualität von Patienten mit augenärztlichen Erkrankungen eingegangen. Nach der Erläuterung der zur Verfügung stehenden Verfahren wird das derzeit wichtigste sehfunktions-spezifische Instrument in der deutschen Version an einem großen Normalkollektiv evaluiert: Der National Eye Institute Visual Functioning Questionnaire 25 (NEI-VFQ 25), das am weitesten verbreitete und am besten validierte Instrument in der Augenheilkunde. Danach folgen Messungen der Lebensqualität bei verschiedenen augenärztlichen Erkrankungen, insbesondere bei Erkrankungen der Netzhaut unter Berücksichtigung des Effektes der operativen Therapie. Hierbei kann die Entwicklung der Lebensqualität mit anderen wichtigen Verlaufsparametern wie der Sehschärfe in Bezug gesetzt werden um prädiktive Aussagen zu treffen. Dies bietet eine wesentliche Hilfestellung bei der Indikation zum operativen Vorgehen. In der weiteren Anwendung der Erkenntnisse von Lebensqualitätsmessungen werden finanzielle Aufwendungen für medizinische Leistungen integriert, was zur Nutzwertbasierten Medizin führt (Value based Medicine). Ergebnisse aus Untersuchungen dieser Art haben in zunehmendem Ausmaß wesentlichen Einfluss auf Entscheidungsträger im Gesundheitswesen. In der Habilitationsschrift wird unter diesem Aspekt die Augenerkrankung Glaukom betrachtet. Nach der Schilderung der Lebensqualitätsbeeinträchtigung durch die Glaukomerkrankung wird unter anderem diskutiert, ob ein Screening auf diese Erkrankung kosteneffizient ist. Darüberhinaus wird ein Modell aufgeführt, in dem die Kosteneffizienz der Hornhauttransplantation evaluiert wird.weiterlesen