Lebenswelt und Lebensform
Zum Verhältnis von Phänomenologie und Pragmatismus
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Ein zentrales Merkmal der Moderne ist die Tatsache,
dass das menschliche Zusammenleben nicht mehr durch
Verweis auf Übernatürliches legitimiert werden kann.
Menschliches Tun und Denken bestimmen, wie menschliche
Gesellschaft aussieht. Aber wie Verhalten sich Tun
und Denken zueinander? Am Ende des 19. Jahrhunderts
entwickelten sich zwei heute wieder hoch aktuelle philosophische
Paradigmen, die diese Frage kontrovers beantworten.
Die Phänomenologie richtet sich dabei auf das
Denken, das Bewusstsein; der vor allem in den Vereinigten
Staaten entwickelte Pragmatismus nimmt seinen methodischen
Ausgangspunkt dagegen vom Tun. Beide Traditionen
werden durch die analytische Philosophie und die
sog. Postmoderne bzw. durch den linguistic turn aus dem
Brennpunkt der akademischen Diskurse geschoben. Aber
die damit einhergehende Fixierung auf Zeichen, Sprache
und deren Wirkungen macht heute mehr und mehr deutlich,
dass damit bestimmte Perspektiven ausgeschlossen
werden, die für ein Verständnis der sozialen Wirklichkeit
essentiell sind: Praxis, Intentionalität, Körperlichkeit,
implizites Wissen. Deshalb erleben Phänomenologie und
Pragmatismus zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Renaissance.
In dem vorliegenden Band werden Arbeiten publiziert, die
theoretisch wie an empirischen Gegenständen zum einen
die Grenzen, zum anderen die Möglichkeiten untersuchen,
beide Traditionen zu verbinden. Ein Anknüpfungspunkt
ist die pragmatische Lebenswelttheorie von Alfred Schütz
– ein Versuch, der die Probleme bearbeitet, die die These
vom Vorrang des Denkens wie die These vom Vorrang des
Tuns aufwerfen.weiterlesen
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