Leibsein als Aufgabe
Leibphilosophie in pragmatischer Hinsicht
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Gernot Böhme ist einer der bekanntesten deutschen Gegenwartsphilosophen. Einige seiner bedeutendsten Werke wurden in der Grauen Edition veröffentlicht. Anläßlich seines 80. Geburtstages erscheint nun diese überarbeitete und aktualisierte Neuauflage des für Böhmes Spätphilosophie zentralen Werks Leibsein als Aufgabe.
Seit Jahrzehnten kennt man Böhme als einen Philosophen, der die Achtung der Leiblichkeit des Menschen einklagt. Klar herausgestellt wird, dass (1) die Menschenwürde heute vornehmlich am Leibe verletzt wird, (2) dass wir, was wir der äußeren Natur antun, letztlich uns selbst antun, insofern wir Natur sind, (3) und dass es gegen den telekommunikativen Trend der technischen Zivilisation heute gilt, die Bedeutung leiblicher Anwesenheit wieder zu entdecken.
Böhmes Leibphilosophie unterscheidet sich deutlich von der leibphilosophischen Tradition von Schopenhauer und Nietzsche bis zu Merleau-Ponty und Schmitz. Sie ist bestimmt vom Vorrang der Praxis: wie uns der Leib erscheint, hängt von unserem lebenspraktischen Verhältnis zu uns selbst ab. Das ist bestimmt dadurch, dass im Leibsein vornehmlich der Lastcharakter des Daseins erfahren wird, und dass wir ferner in einer Phase der Zivilisationsentwicklung leben, in der uns die Technik auf den Leib rückt. Leibsein versteht sich nicht von selbst, sondern wird zur Aufgabe.
Böhmes Leibphilosophie stellt sich damit den großen Herausforderungen, denen der Mensch heute von Seiten der Technik ausgesetzt ist, wie Transplantationsmedizin, Schönheits-Chirurgie und Gentechnik. Sie behandelt Leiblichkeit im Zusammenhang leiblicher Existenzweisen, wie Arbeit, Sport, Ernährung, Krankheit und Behinderung, Geschlechtlichkeit und reproduktivem Verhalten.weiterlesen
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