... Die Sprache der Leitkulturmutter von der hier oft im Verborgenen“ ” die Rede war, ist und kann nicht Ersatz sein für die eigene Muttersprache. Während die leibliche Mutter im Alter an Lebens- und Sprachkraft verliert und letztendlich zumeist als vergreistes Waisenkind vereinsamt verstirbt und dadurch oft deren Kinderherze weich und weise werden lässt, ist die Leitkul- turmutter eine Übermutter, die ihre in der Sprache unartigen Säuglinge mit ihrem großen Mundwerk auf grausame Weise verspeist und die überlebten Kin- der auch noch im gebückt vergreisten Alter vom Mutterboden aus zischend und züngelnd tadelt. Das sind die wesentlichen Unterschiede, die auch einen begründeten Anfang eines humanistisch dialektischen Dialogs in diesem Buch erlauben. Eine Übermutter kann nicht zur Mutter werden und sie gebiert auch nicht ausnahmslos Übermenschen, nützliche Wesen des Zeitgeistes ... In diesem Buch ist nicht nur die Rede von geschichtlichen Zusammenhängen. Die reinste Vernunft, die ihre Kraft aus der Liebe an eine ideale Gemeinschaft schöpft, soll dem Humanismus wieder zum Einzug in die Erziehung unserer Kinder zur Mündigkeit und gegen den diktatorischen Zeitgeist des Materialis- mus verhelfen. Dazu müssen auch liebgewonnene“ Vorurteile und Positionen ” der Leitkulturen abgebaut werden. Wer dieses nachhaltig fordert und fördert, wird in Zukunft gegen die Herausforderungen des neoliberalen Wirtschafts- druckes gewappnet sein. Der wirtschaftliche Fortschritt muss wieder an den humanistischen Liberalismus in maximal wehrhafter Demokratie gekoppelt werden. In der Europäischen Gemeinschaft und im Kleinen in Deutschland kann das auf die Dauer nur auf der Basis einer nachhaltig multikultureller und humanistisch liberaler Gesellschaft gelingen.weiterlesen