Lektüren der Ähnlichkeit um 1900
Modi der Sinnerzeugung in der klassischen Moderne
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Um 1900 verstärken sich die Tendenzen, die als wesentlich modern gelten, in Wissenschaft und Kunst, aber auch in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Organisation dermaßen, dass – im Gegensatz zum größten Teil des vorangegangenen Jahrhunderts – von einer neuen Qualität gesprochen werden muss. Gerade in dieser Umbruchzeit hat ein Begriff Konjunktur, der lange Zeit als anti- oder vormodern par excellence gegolten hat: Ähnlichkeit. Ein Denken und Schreiben in Ähnlichkeit wird z.B. im Surrealismus, Dadaismus und im Primitivismus geübt, um sich gegen szientifische Rationalismen zu stellen, er wird aber auch im erkenntnistheoretischen Empiriokritizismus durch Ernst Mach, der Psychoanalyse durch Sigmund Freud oder in der Soziologie von Gabriel Tarde aufgegriffen.
Die hier versammelten Beiträge machen deutlich, dass der Begriff der Ähnlichkeit zum Katalysator der Darstellung wesentlicher Debatten wird. Er bietet sich daher an, um die Vielgestaltigkeit sowie das Ringen um Orientierung dieser Zeit zu fassen und sie jenseits von bidirektionalen Gegenläufigkeiten zu verstehen, die die Metapher des Januskopfes vielleicht nahelegen.weiterlesen
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