Leo Lessig
Augenblicke von Glück. Ölmalerei 1967–1990
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Leo Lessig, seit mehr als einem halben Jahrhundert im zertalten Raum nordöstlich von Chemnitz ansässig, ist Maler aus Leidenschaft, der in Gleichnissen den ewigen Kreisläufen von Werden, Wachsen und Vergehen auf der Spur ist. Unbeirrt ist er seinen eigenen Weg im Bekenntnis zu einem poetisch sinnlichen Realismus gegangen.
Ende der 70er Jahre und in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts thematisierte er die Schönheit des Verfalls, die ihn zu intimen Stadtlandschaften inspirierte, welche er in einer erdig pastosen Malweise umsetzte. Sichtbar wurden Orte, an denen er sich wohl fühlte, Orte, an denen er seine Einsamkeit spürte, Zweisamkeit begehrte, Orte, die mit Erinnerungen verbunden waren. Abendröte taucht das Geschehen mitunter in ein warmes Licht, in dem die Gegensätze von Licht und Schatten lebendig sind.
1987 schrieb sein Malerfreund Karl Fischer in einem Faltblatt über ihn: „Angeregt durch die vertraute Sphäre der Kleinstadt Hainichen, das Umfeld Dorf und nicht zuletzt durch Reiseerlebnisse wurden immer mehr Stadtlandschaften, Häuserzeilen, die einzelne Fassade oder Räume mit Ausblick zum Kernstück seiner bildkünstlerischen Auseinandersetzung … Es entstehen Stadtlandschaften als Porträts menschlichen Seins. Der Schritt zum Sinnbild ist denkbar … Themen, die Grundlagen unserer Existenz berühren, werden zu bildhaften Gleichnissen formuliert … Auslöser für Bildfindungen können Einblicke in ein Kellerfenster sein, das Erlebnis des Innenraumes einer Scheune wie auch das Erfassen einer zerschundenen Hausfassade.“
Leo Lessig folgt seitdem dem Mythos Vergänglichkeit und reicht dem Leben dennoch beide Hände. Der Künstler ist ein malender Philosoph, ein Augenmensch, der Schönheit schafft.
Bereits 1997 waren Arbeiten von ihm in der Galerie im Pferdestall in Göpfersdorf zu sehen. Eine zweite Präsentation seiner Werke nunmehr in der Galerie der Anita und Günter Lichtenstein Stiftung in Göpfersdorf wird mit dem vorliegenden Katalog dokumentiert, dem Künstler damit gleichzeitig für seine großzügige Zustiftung dankend, die er der Anita und Günter Lichtenstein Stiftung 2018 mit über zwanzig Arbeiten zuteil werden ließ. (Basiert auf dem Vorwort von Günter Lichtenstein und der Einführung von Karin Weber)weiterlesen
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