LeSingen ist ein Experiment, das sich inzwischen in vielen Einzelfällen als sehr wirksam gezeigt hat. Die Idee ist schlicht: Lieder prägen sich leicht ein. Und wenn man sich Lieder einprägt, die aufeinander aufbauen und in jedem neuen Lied neue Buch- staben auftauchen, dann kann man damit leicht lesen lernen. Sollte man als Kind Spaß am Singen haben und lesen können wollen. Grundlage ist also: „Ich will lesen können.“ Daran muss man arbeiten - auch schon mit Kindergartenkindern. Man muss mit ihnen über das Lernen reden, bevor man anfängt, LeSingen zu betreiben. (Erzieher:innen haben es da einfacher. In vielen Gruppen wird sowieso täglich gesungen. Da könnte man auch LeSingen geschickt einfließen lassen.) Denn LeSingen ist natürlich „harte Arbeit“, weil Lernen immer harte Arbeit ist, aber harte Arbeit kann riesig viel Spaß machen, wenn man sie erfolgreich durchführt. (In der Gruppe ist das natürlich einfacher umzusetzen) Ein kleiner Ausflug in die Welt der Bildungsstudien: Der Mythos unserer Schulwelt in Elternköpfen ist diese Aussage vom „Lernen muss Spaß machen“. Und wenn mein Kind keinen Spaß hat, dann ist da was falsch am System. Auf einen Berg steigen ist super anstrengend. Für die Sportlichen weniger als für die weniger Sportlichen. Aber anstrengend ist es allemal. Wer erfolgreich auf den Berg steigen will, muss auf den Berg wollen. Und dann macht diese Superanstrengung auch Spaß. Wenn mir jemand nur sagt, dass es wichtig für mich wäre, auf den Berg zu steigen und ich quäle mich den Berg hoch, nur weil da jemand das so sagt, dann macht dieses Bergsteigen alles andere als Spaß. Wollen ist eine Kopfsache und muss gelernt werden - bevor man auf den Berg steigt.weiterlesen