„Rot sind die Lichter, schwarz ist die Nacht
Schau ihnen nach, solange du kannst.“
R. räumt seine Wohnung aus. Eine Wohnung, die Teil seines sehr langen
Lebens ist, an dessen Ende sich R. eine entscheidende Frage stellt:
„Wer war er? Seit wann und warum war er da? Und wo lief es mit
ihm hin? Banal klingende Fragen, aber kaum redlich beantwortbar,
sobald sie wirklich gestellt werden. Auf diesen Gedanken kam er nicht
von selbst – ihm war überhaupt wenig eingefallen in seinem Leben,
jedenfalls wenig Gescheites – die Fragen hatte er bei Hans Blumenberg
gelesen; Matthäuspassion. Kaum noch begreifbare Gedanken über
Leben und Tod. Aber der große Philosoph lebte schon lange nicht mehr;
man konnte ihn nicht mehr fragen, wie dies oder jenes gemeint war.
Außerdem hatte er zu Lebzeiten, wie man hörte, wohl nur nachts zur
Verfügung gestanden.
Also, wer war er? Und was war mit ihm geschehen?“
Der Autor ist promovierter Volljurist, 1935 geboren, hat zwei erwachsene
Söhne und drei Enkel. Er wohnt im Westerwald zwischen Köln und
Frankfurt.weiterlesen