Lieber Jack. Briefe an Kerouac
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der vorliegende Band enthält Cassadys Seite der intensiven Korrespondenz, die er von 1947 bis 1959 mit Jack Kerouac führte. Er erzählt in seinen Briefen die Geschichten, die zu schreiben er als Autor nicht in der Lage ist: Ereignisse aus seiner Kindheit, Berichte über Reisen quer durchs Land, unglückliche Lieben und außergewöhnliche Freundschaften. Dazwischen ergeht er sich in langen Betrachtungen über das Schreiben (und seinen eigenen Mangel an Talent dazu), über Literatur und vor allem über Musik. So entsteht am Ende doch so etwas wie ein Roman in Fortsetzungen. Dabei sind diese Texte ebenso widersprüchlich wie ihr Verfasser; sie wechseln von wilden Assoziationen über rasch hingeworfene Beschreibungen seines Alltags zu äußerst scharf beobachteten, sensiblen und fesselnden Erzählungen von Erinnerungen oder Begebenheiten. Auch wenn dieser Band nur eine Seite des Briefwechsels enthält, erlaubt er doch spannende Einblicke in eine der zentralen Figuren (vielleicht sogar die zentrale Figur) der Beat Generation, in deren Lebensgefühl – und in eine jahrzehntelange, für beide Seiten inspirierende Freundschaft.
Neal Cassady (1926–1968) lebte ein schnelles, kurzes und absolut unkonventionelles Leben. Die frühe Kindheit verbrachte er mit seinem alkoholkranken Vater in heruntergekommenen Hotels in Denver, wo er nachts mit Pennern zusammen wohnte und tagsüber zur Schule ging; er begann schon früh damit, Autos zu stehlen und damit weite Strecken zu fahren; bereits als Jugendlicher trampte er per Autostopp und auf Güterzügen quer durch die USA. Seit frühester Kindheit war er sexuell (über)aktiv, hatte stets mehrere Frauen (mit zweien davon lebte er eine Zeitlang in Bigamie), schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch und begab sich, sobald er etwas Geld gespart hatte, immer wieder auf lange Reisen. Später, als er sich in Kalifornien niedergelassen und Kinder bekommen hatte, arbeitete er bei der Eisenbahn, um sich und seine Familie zu ernähren, behielt dabei jedoch seine Gewohnheit des Herumtreibens nach wie vor bei. Er starb im Alter von 42 Jahren in San Miguel de Allende (Mexiko), als er von einer Party am Bahngleis entlang nach Hause ging, vermutlich an der Kombination von Unterkühlung und einer Überdosis Drogen.weiterlesen
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