In der Tiefe langer Abende kommen in dunklen Lokalen große und schwere Fragen auf: der aufgewühlte Grund. In dieser Lage hilft nicht mehr viel weiter, eines aber hilft immer: ein Lied für letzte Runde, die sich mit diesem letzten Lied noch ein wenig hinauszögern lässt. Radikal und zaudernd. Verdreht und berauscht. Zur Nachtschicht aller Zöglinge der Augenblickskunde.
Es sind altmodische Chansons, also kein Pop in dem Sinn. Eher so: Die Krypto-Diva steht am Rand und tonlos lacht sie. Dann lacht sie wieder laut, doch tanzen tut sie nicht. Ein Rabe hebt sich in die Lüfte. Neben ihm stürzt ein Wunsch, der keine Flügel hat, in die letzte Tiefe. Kommt sogleich wieder herauf, stemmt sich über die Kante und singt mit der Diva ein schwieriges und liebes Duett.
Als Opus infinitum komponierte der Theatermusiker Franz Tröger die Lieder für die letzte Runde, ein Liederreigen der Berliner Autorin Monika Rinck, der etwa seit dem Jahr 2008 entstanden ist.
Gesungen werden die Lieder zu Klavier, Spieluhren und Melodica von Christian Filips – Dichter, Sänger und Dramaturg der Sing-Akademie zu Berlin. Die CD wurde kongenial von Andreas Töpfer gestaltet.weiterlesen