Ausgehend von den vorgesehenen Prüfungsformaten bis hin zur Zentralmatura stehen im Segment Literatur nahezu ausschließlich werkimmanente Interpretationen kurzer Texte auf der Agenda. Es gibt weder einen verpflichtenden Kanon noch einzelnen Jahrgängen zuge­ordnete Werklisten für die Epochen der Literaturgeschichte oder für literarische Verfahren. Kenntnisse auch nur über die bedeutendsten Autorinnen und Autoren dürfen nicht vorausgesetzt werden; auch Kinder- und Jugendliteratur spielt keine ihrer Bedeutung und ihrem Potenzial entsprechende Rolle. Die vollständige Austreibung der Lite­ratur aus dem Fremdsprachenunterricht ist nur mehr eine Frage der Zeit. Diese Entwicklung beobachten Germanistinnen und Germanisten ebenso wie Autorinnen und Autoren mit großer Sorge. Gemeinsam veranstalteten die ÖGG (Österreichische Gesellschaft für Germanis­tik) und die IG Autorinnen Autoren (Interessengemeinschaft österrei­chischer Autorinnen und Autoren) am 14. 12. 2018 an der Universität Wien eine Enquete mit dem Ziel einer Aufwertung von Literatur im Deutschunterricht und in der Ausbildung des Deutschlehrpersonals. Beiträge und Diskussionen werden hier dokumentiert.weiterlesen