Linguistik jenseits des Strukturalismus
Akten des II. Ost-West-Kolloquiums Berlin 1998
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Analytisches und synthetisches Sprachwissen in der Linguistik
Das II. Ost-West-Kolloquium für Sprachwissenschaft widmete sich dem Thema "Analytisches und synthetisches sprachliches Wissen". Der Titel geht auf die Unterscheidung der Systeme der Grammatik durch Georg von der Gabelentz (1840-1893) zurück. Die in diesem Band versammelten Beiträge gehen weit über den üblichen linguistischen Rahmen hinaus und beschäftigen sich mit Gabelentz und den Folgen unter drei Perspektiven: 1. wird der Übergang in der Linguistik vom analytischen Gegenstandsverständnis der Sprache als eines einzelsprachlichen Systems im klassischen Strukturalismus hin zu einem synthetischen Verständnis im Zeichen einer poststrukturellen Entwicklung untersucht; 2. werden Züge dieses poststrukturellen Sprachverständnisses im Denken vorstrukturalistischer Sprachforscher wie Humboldt und Gabelentz nachgewiesen; 3. wird die wichtige Rolle der Sprachtypologie in der heutigen Linguistik beleuchtet.
Aus dem Inhalt:
Sprachverwendung als neuer Gegenstand der Linguistik: Hansjakob Seiler, Universelles, Generelles, Typisches in der Sprachverwendung; Eugenio Coseriu, Wilhelm von Humboldt und die Sprachtypologie; Lauri Seppänen, Über die scholastische Sprachstufenlehre; Klaas Willems, Phänomenologische Aspekte in der Sprachtheorie von Georg von der Gabelentz und ihre Relevanz für die moderne Linguistik; Franz Hundsnurscher, Der linguistische Zusammenhang; Kennosuke Ezawa, Synthetische Grammatik und Norm des Sprechens; Clemens Knobloch, Spracherwerb und Sprachwandel: Zweckehe oder gefährliche Liebschaft?Der Gang der Sprachwissenschaftsgeschichte: Eugenio Coseriu, Humboldt-Spuren in der Sprachwissenschaft; Jörn Albrecht, Der Strukturalismus in der Sprachwissenschaft: Erbe und Auftrag; Manfred Ringmacher, Georg von der Gabelentz und die grammatische Tradition; Wilfried Kürschner, Otto Jespersen und Georg von der Gabelentz; Karl H. Rensch, Fiction, Facts and Insights. The Perception of Polynesian Languages in 18th and 19th Century Europe.Analytisches und synthetisches Wissen in Grammatik und Lexikon: Ulrike Mosel, Analytic and Synthetic Language Description; Marthe Philipp, Systemische Semantik des Deutschen; Klaus Kaden, Analytisches und synthetisches Herangehen in Grammatiken und Lehrbüchern der chinesischen Sprache; Akio Ogawa, Analytisches und synthetisches System in der Kasustypologie; Yasuyuki Sugatani, Tautologie und "reflexives" Possessivum bei Tsugio Sekiguchi; Herbert Ernst Wiegand, Wissen in der Sprachlexikografie; Elizaveta Kotorova, Die Äquivalenzbeziehungen in der analytischen und synthetischen Sprachforschung; Klaus-Peter Konerding, Semantische Kommentare im produktionsorientierten Wörterbuch; Nico Weger, Approaches to Synthetic Meaning Explication.Ost-West-Typologie der Sprachen: Yoshihiko Ikegami, The Agent and the Sentient: Asymmetry in Linguistic Coding; Daniel Hole, Ekkehard König, Intensifiers and Reflexivity: Eurotype vs. Asiatype; Yoshiko Ono, Genera Verbi und verwandte Strategien; Waldfried Premper, Ostwestliches über Sicht, Einsicht und Verblendung; Youngsook Yang, Gebrauchsweisen des deutschen Verbs fragen und des koreanischen Verbs mutta. Forschungen zu Einzelsprachen in Ost und West: Rolf Müller, Hoch- und Kultursprache. Konstituierung eines Systems begrifflicher Merkmale und seine sprachliche Konkretion am Beispiel des Neuhochdeutschen; Yong-Kun Ko, Zur traditionellen koreanischen Sprachphilosophie und ihren modernen Transformationen; Sang-Oak Lee, Über die funktionelle Belastung der syntaktischen Phänomene in einer dreidimensionalen Linguistik: Eine quantitative Untersuchung des modernen Koreanischen.weiterlesen
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