Inge Glaser und Erik Pühringer haben sich mit ihrem Gemeinschaftswerk „Literarische Etüden“ der Partnerdichtung nach japanischem Vorbild, dem Renga, verschrieben. Darunter versteht man ein fünfzeiliges Gedicht, bei welchem die ersten drei Verse von jemand anderem um zwei weitere ergänzt werden. Das Reizvolle und auch Spannende dabei ist, wie die Fortsetzung des vorgegebenen ersten Teiles ausfällt. Überraschende Wendungen bleiben da nicht aus. Die genau festgelegte Anzahl der Silben pro Vers wirkt da zuweilen wie ein Korsett, das oft eine entspechende Wortfindung erschwert. In einer poetischen Fernbeziehung mit verwandtschaftlicher Nähe entstand zwischen Aachen und Salzburg diese interessante Lektüre, die auch jenen zu empfehlen ist, die eine neue Seite der Lyrik kennen lernen möchten.weiterlesen