Literatur als moralfreier Raum?
Zur zeitgenössischen Wertungspraxis deutschsprachiger Literaturkritik
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Literaturkritiker führen nicht nur ästhetische Argumente an, um zu begründen, warum sie einen literarischen Text gut, schlecht oder mittelmäßig finden. Häufig verweisen sie auf moralische Aspekte, um ihr Urteil über die literarische Qualität eines Textes zu begründen. Dies zeigen unter anderem die heftigen Kontroversen um Bücher wie Jonathan Littells „Die Wohlgesinnten“ oder Maxim Billers „Esra“.
Dieses Buch erarbeitet daher als Grundlagenstudie das Spektrum der moralischen Kriterien, die deutschsprachige Literaturkritiker an literarische Texte anlegen. Dabei zeigt sich, dass Moral und Ästhetik in den Wertungen deutscher Kritiker oftmals in einem ambivalenten Verhältnis zueinander stehen: Einerseits wird in vielen Debatten der Kritik ein Gegensatz zwischen moralischer und ästhetischer Betrachtung behauptet und eine moralische Auseinandersetzung mit Literatur explizit abgelehnt. Andererseits stehen moralische und ästhetische Wertungen von Literatur in vielen Rezensionen in einem direkten Abhängigkeitsverhältnis, wenn beispielsweise die ästhetische Qualität eines literarischen Textes durch moralische Argumente begründet wird.
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