Literatur als Praxis?
Aktualität und Tradition operativen Schreibens
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Operatives Schreiben versteht sich als eingreifendes Schreiben - und HandeIn. Es intendiert - wie das brechtsche ,eingreifende Denken- die Veränderung der (sozialen, ökonomischen usw. ) Wirklichkeit selbst, oder doch eines Teils davon. Wo aber diese Veränderung nicht schon zu erreichen ist, will operatives Schreiben wenigstens die Var bereitung und Herstellung van Bedingungen der Veränderbarkeit, z. B. durch Einleitung von Modellversuchen. Es ist daher Grundprin zip operativen Arbeitens, die vielfältigsten und unter sich heterogen sten darstellerischen Mittel (und Medien) - "gleichgültig, ob sie bis lang als künstlerisch oder nichtkünstlerisch galten" (Scharang) - für das unmittelbar-praktische Ziel zu mobilisieren. Dieses Ziel ist am deutlichsten festgelegt in Benjamins Forderung, dag die ,Arbeit selbst' zu Wort kommen solle. Derartiges jedoch in einer Zeit zu for dern, in der noch keineswegs alles ,urn die Sonne der Arbeit kreist' (Marx), heigt, in dieser Zeit die Vorstadien aufzusuchen und zu pro pagieren, heigt, im Alltag die Möglichkeiten der Veränderbarkeit in Richtung des Zu-Wort-Kommen-Lassens der Arbeit aufzuspüren, mehr noch: sie verallgemeinern zu helfen, sie allgemein - zunächst vielleicht nur: bekannt - zu machen. Solange operatives Arbeiten noch eine Form bürgerlicher Aufklärung ist, in die Hand genommen zum Beispiel von Intellektuellen, lägt sich nicht davon absehen, dag es an der Krux aller Aufklärung teilhat: unabdingbares Prinzip der Herstellung allgemeiner Freiheit zu sein, gleichzeitig aber stets noch die gesellschaftliche Status-quo-Erhaltung zu betreiben und damit den real möglichen Fortschritt anzuhalten.weiterlesen
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