Literatur im Preußenland von der ausgehenden Ordenszeit bis ins 20. Jahrhundert
Produktform: Buch
Der Band behandelt in elf Beiträgen Autoren und Probleme der Literaturgeschichte des Preußenlandes vom Ende des Mittelalters bis zur jüngsten Vergangenheit. Beim Übergang zur Reformationszeit geht es zum einen um die beim Deutschen Orden entstandenen Übersetzungen biblischer Schriften ins Deutsche, zum anderen bei der Wolfenbütteler Postille von 1573 um eine Einführung ins Litauische als Literatursprache im Herzogtum Preußen.
Beim Dichten und Philosophieren im 17. Jahrhundert und in der Goethezeit werden zunächst der Lyriker Georg Greflinger, der sich zeitweilig in Danzig aufhielt, und Simon Dach, der in einigen Kasualgedichten im synkretistischen Streit in Königsberg Stellung nahm, vorgestellt. Mit Johann Michael Hamann, dem Sohn des berühmten Johann Georg Hamann, wird ein großes lyrisches Talent charakterisiert. Unter Hamanns geistigen Erben wird der Dialog zwischen Jean Paul und Friedrich Heinrich Jacobi untersucht.
Bei den Dichtern und Schriftstellern des 19. und 20. Jahrhunderts wird die „unheimliche, erhabene, standhafte Kiefer“ als Charakterbaum über das Preußenland hinaus vorgestellt, während die kaschubische Literatur eine sprachliche Minderheit des Raumes vertritt. Mit Felix Dahn wird ein wissenschaftlich anerkannter Rechtshistoriker behandelt, der zeitweilig in Königsberg gewirkt hat und zu seiner Zeit durch historische Romane populär gewesen ist. Bei Johannes Bobrowski wird an Hand seiner nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Gedichte untersucht, wie ambivalent sein Verhältnis zu seiner ostpreußischen Heimat gewesen ist. Beschlossen wird der Band vom sprachlichen Nachleben ostpreußischer Menschen in ausgewählten niederdeutschen Texten, die in den Jahrzehnten nach Flucht und Vertreibung entstanden sind.weiterlesen