Literatur und Musik im Cinquecento: Zwischen septem artes liberales und Humanismus in Italien
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Mit einem interdisziplinären Ansatz gehen die Beiträge zu diesem Sammelband der Frage nach, was sich in der italienischen Dichtung und Musik veränderte, als das antik-mittelalterliche Fächergefüge der septem artes liberales auf den humanistischen Kanon umgestellt wurde und beide Künste unter den Bedingungen der Rhetorisierung der artes enger aneinanderrückten, während gleichzeitig die Gebundenheit der Musik an die mathematischen Disziplinen des Quadriviums erodierte. Dieser Wandel ist nicht erst bei der Herausbildung der Oper um 1600 zu beobachten, sondern beginnt bereits am Ende des Quattrocento und ist im Cinquecento besonders auf den Ebenen der Poetik und Rhetorik virulent.
Die in diesem Band versammelten elf Analysen paradigmatischer Werke aus der italienischen Musik und Literatur gehen diesem Wandel in drei historischen Abschnitten nach. Die Sektion ‚Rhetorisierung und Literarisierung der Musik‘ untersucht anhand von Frottola, Intermezzo und Motette den Einfluss der Rhetorik auf Praktiken der oberitalienischen höfischen, musiko-literarischen Kultur sowohl im profanen als auch im sakralen Bereich um 1500. Sodann werden Spannungsfelder der zwischen der Demusikalisierung der Literatur im Sinne der Tilgung real aufgeführter Musik bei gleichzeitiger Musikalisierung der Poetik und der dichterischen Terminologie (armonia, concento, canto) in den Blick genommen. Die letzte Sektion fokussiert musiko-literarische Werke und Gattungen unter den Bedingungen der Aristotelisierung von Dichtung und Musik.weiterlesen
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