Angesichts der gegenwärtigen Krise des Kapitalismus besteht kein Mangel an differenzierten Analysen jener Entwicklungen, die dazu geführt haben. Nach Alternativen zum Krisenkapitalismus gefragt, werden jedoch nur allzu oft Rezepte aus der politischen Garküche des 20. Jahrhunderts präsentiert. Gegen diese meist am Staat orientierten Scheinalternativen präsentiert Martin Birkner eine Strategie, die vielen auf den ersten Blick als mindestens ebenso antiquiert erscheint: Den Kommunismus. In der Tradition des italienischen (Post)-Operaismus wird dabei jedoch ein Kommunismus präsentiert, der sich weder über Parteien noch in positivem Bezug auf den Staat realisieren lässt, sondern nur durch die Selbstorganisation der Multitude als 'Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt' (Marx) Wirklichkeit werden kann.
Im Zentrum des Essays stehen dabei bereits heute gegebenen Formen post-kapitalistischer Vergesellschaftung. Der Stand der Produktivkraft der menschlichen Arbeit wie auch das Ausmaß
ihrer Vergesellschaftung ermöglicht bereits im Hier und Jetzt eine Gesellschaftsordnung jenseits von Unterdrückung und Ausbeutung. Ein anderer Kommunismus ist also möglich - und obendrein auch realer als so manche vermeintlich realistische Reform innerhalb der Grenzen des Kapitalismus, welche angesichts der fundamentalen Krise der repräsentativen Demokratie meist lediglich lebensverlängernde Maßnahmen für ein ausbeuterisches System darstellen.weiterlesen