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Lösungswerkzeuge von Erstklässler*innen bei Additions- und Subtraktionsaufgaben

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Die vorliegende Arbeit von Frau Emine Shaka zum Thema Lösungswerkzeuge von Erstklässler*innen bei Additions- und Subtraktionsaufgaben ist in der mathematikdidaktischen Lehr-Lernforschung verortet und wurde im Herbst 2021 mit dem Ernst Ulrich von Weizsäcker-Preis ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigt das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Kassel herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten von Lehramtsstudierenden, die entweder die kritisch-reflexive Weiterentwicklung von Schule und Lehrerbildung oder gesellschaftlich relevante Querschnittsthemen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung ansprechen. Mit dem Fokus auf Lernvoraussetzungen von jungen Kindern im Bereich der Arithmetik und der Frage nach Lösungswerkzeugen von Erstklässler*innen und deren Ablösung vom zählenden Rechnen setzt Frau Shaka an einer zentralen Bedingung für das Vermeiden von besonderen Schwierigkeiten beim Mathematiklernen an. Die Prävention solcher Schwierigkeiten ist ein gesellschaftlich brisantes und relevantes Thema. Nach wie vor haben die Leistungen in Mathematik einen entscheidenden Einfluss auf Bildungsbiografien von Schülerinnen und Schülern, und die Grundlagen für Erfolg im Fach Mathematik werden in der Grundschule gelegt. Die Forschungslage zeigt, dass ca. 15 % der Schülerinnen und Schüler im Laufe der Grundschulzeit besondere Schwierigkeiten beim Mathematiklernen entwickeln, die sich weder im Unterricht noch durch individuelle Förderung in der Schule auffangen lassen. In der Grundschule werden die sich bereits im ersten Schuljahr entwickelnden Schwierigkeiten häufig nicht oder zu spät erkannt. Dies liegt unter anderem daran, dass der Schwerpunkt beim Rechnen nicht auf den Lösungsprozessen und den genutzten Lösungswerkzeugen liegt, sondern auf den korrekt ermittelten Ergebnissen. Somit fällt in den ersten beiden Schuljahren kaum auf, wenn Schülerinnen und Schüler Additions und Subtraktionsaufgaben vorwiegend zählend lösen und Zahl- und Operationsverständnis nur unzureichend entwickelt wurden. Frau Shaka untersucht in ihrer Arbeit gezielt die Lösungsprozesse und Lösungswerkzeuge von Schülerinnen und Schülern aus dem ersten Schuljahr. Sie entwickelt ein diagnostisches Interview auf der Basis eines einfachen Aufgabenformats, anhand dessen nicht nur die Lösungswerkzeuge der Kinder zu allen Aufgabentypen im Zahlenraum bis 20 erfasst werden können, sondern auch die Begründung ihrer Vorgehensweisen. Dieses diagnostische Interview ermöglicht Aussagen über Lösungsprodukte, Lösungsprozesse und Begründungen von Aufgabenschwierigkeiten und damit detaillierte Einblicke in die individuellen Lernstände der Lernenden. Mit diesem diagnostischen Interview hat Frau Shaka die Lösungsprozesse von zehn Schülerinnen und Schülern aus dem ersten Schuljahr im Bereich der Addition und Subtraktion erfasst. Für die Analyse der Vorgehensweisen stellt sie ein Analyseraster vor, das auf nationalen und internationalen Forschungsarbeiten aufbaut und einen schnellen Überblick über die genutzten Lösungswerkzeuge ermöglicht. Zudem lässt sich anhand dieses Rasters unmittelbar beurteilen, ob ein Kind den zentralen Schritt vom Zählen zum Rechnen vollzogen hat, der für das weitere Mathematiklernen von entscheidender Bedeutung ist. Das von Frau Shaka entwickelte diagnostische Interview zeichnet sich durch eine herausragende Qualität aus und kann direkt von praktizierenden Lehrkräften genutzt werden. Dies gilt ebenso für das Analyseraster: Es ist einfach handhabbar, aussagekräftig und kann zur Diagnostik von Rechenkompetenzen am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Schuljahrs herangezogen werden. Die von Frau Shaka entwickelten Instrumente haben großes Potenzial zur „kritisch- reflexiven Weiterentwicklung“ von gängigen Praktiken der Diagnostik im Mathematikunterricht. Die Entwicklung des diagnostischen Interviews sowie Erfassung und Analyse von Lösungswerkzeugen und Lösungsprozessen bauen auf einer äußerst fundierten Auseinandersetzung mit theoretischen und empirischen Befunden zur Entwicklung des Zahlverständnisses und des Rechnens auf.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-7376-1040-7 / 978-3737610407 / 9783737610407

Verlag: Kassel University Press

Erscheinungsdatum: 03.05.2022

Seiten: 99

Autor(en): Emine Shaka

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