Londons Ruf könnte besser nicht sein – die britische Hauptstadt gilt als dynamisch, aufregend, pulsierend, als multikultureller Melting Pot und boomendes Geschäftszentrum, ein Magnet für Menschen aus aller Welt.
Das stimmt alles, doch es gibt auch die andere Seite von London: Die Stadt ist so ungleich wie kaum eine andere westliche Metropole. Millionen Menschen leben in Armut, die Obdachlosigkeit steigt seit Jahren unerbittlich, und die Wohnungspreise sind so grotesk teuer, dass sich normal verdienende Menschen das Leben hier nicht leisten können. Immer mehr öffentlicher Raum wird privatisiert, sodass Kreativität und Unvorhersehbarkeit – Qualitäten, die das Wesen einer Stadt ausmachen – laufend schrumpfen.
Peter Stäuber, ein schweizerischer Journalist mit Wohnsitz in London, hat sich in die Straßen dieser Metropole aufgemacht, er hat beobachtet, wie sie sich verändert, was für Triebkräfte hinter den zerstörerischen Entwicklungen stecken, wer die federführenden Akteure sind – und wer sich gegen die Vermarktung der Stadt wehrt.
In Rundgängen durch die Quartiere der Stadt zeichnet er ein anderes, Besuchern oft verborgenes Porträt der britischen Hauptstadt und der Menschen, die hier leben. Die LeserInnen spazieren entlang einzelner Kapitel über die City of London, Camden, Mayfair, East End und andere Stadtteile, durch die der Autor Peter Stäuber führt. Dabei spricht er mit Anwohnern, Aktivisten, Immobilienmaklern, Architekten, Obdachlosen und Akademikern, um herauszufinden: Wie verändert der Kapitalismus eine Stadt? Was für Auswirkungen hat der Zufluss plutokratischen Geldes auf London? Weshalb wird die Wohnungskrise immer schlimmer? Wie sieht die Architektur des Kapitals aus?
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