Wie eine Großsiedlung von den darin Wohnenden heruntergebrochen werden kann
Produktform: Buch
Auf Einladung der Berliner Wohnbaugesellschaft WoGeHe sollte der belgische Architekt Lucien Kroll 1994 die großdimensionierten Siedlungsformate von Berlin-Hellersdorf überarbeiten. Er entwickelte gemeinsam mit Anwohner*innen einen wilden Rück- und Umbauprozess des downscalings, was das modulare Prinzip der DDR-Großtafelbauweise für die Bewohner*innen adaptierbar machen sollte. 1996 erschien im Pariser Verlag L‘Harmattan die kleine französisch Dokumentationsbroschüre „ENFIN CHEZ SOI, Réhabilitation de Préfabriqués“ (ENDLICH ZU HAUSE, Sanierung von Fertigteilgebäuden). Eine deutsche Version für Hellersdorf sowie das deutschsprachige Publikum steht bis heute aus. Das Buch macht die Texte und das historische Bildmaterial allgemein zugänglich. Zudem ordnen Gespräche mit damals Beteiligten, Texte von Jochen Becker und Jesko Fezer sowie ein Bild-Essay des Fotografen Arne Schmitt den radikalen Planungsvorschlag Krolls in Geschichte und Gegenwart ein.
Jochen Becker arbeitet als Autor und Kurator in Berlin und ist Mitbegründer von metroZones und der station urbaner kulturen (Berlin-Hellerdorf). Zuletzt kuratierte er Chinafrika. under construction, Place Internationale sowie Mapping Along.
Jesko Fezer arbeitet als Gestalter und ist Professor für Experimentelles Design an der HFBK Hamburg. In Kooperation mit ifau realisiert er Architekturprojekte, er ist Mitbegründer der Buchhandlung pro qm sowie Teil der Kooperative für Darstellungspolitik.
Lucien Kroll (1927) ist ein belgischer Architekt, bei dessen Projekten die künftigen Nutzer*innen beteiligt sind. Sein bekanntestes Werk ist das Medical Faculty Housing an der Universität von Leuven, Belgien (1970-76).
Arne Schmitt ist Künstler und lebt in Köln und Zürich. Fotografie, Video und Text sind die Werkzeuge, mit denen er Konstellationen von Architektur und Geschichte, Stadt und Gesellschaft analysiert.weiterlesen