Luise Rainer: Ja, einen Tag vor ihrem 25. Geburtstag, dem 11.1.1935, startete die Schauspielerin Luise Rainer mit der "Il de France" Richtung New York. Bepackt mit Koffern, voller Träume, Ideen, Hoffungen. Es sollte, mit einem Ticket von MGM, ein weiterer Schritt in ihrer beruflichen Karriere werden. In Europa kannt man die Schauspielering durch Theateraufführungen und einige Filme bereits als Star. Die damalige Zeit, Weltwirtschaftskriese, der 1. und 2. Weltkrieg, die Folgen, der aufkommende Nationalsozialismus mit seiner unsäglichen, unwürdigen Rassenlehre und den Judenverfolgungen, bietet den Rahmen, in dem die Leserschaft das Besondere im Leben der Luise Rainer findet. Und man taucht unmittelbar in die Anfänge der Filmindustrie in Hollywood und Europa mit ein. Sie hilft, zusammen mit dem befreundeten Albert Einstein, von den Nazis unterdrückte oder verfolgte Interlektuelle die Einreise in die USA zu ermöglichen. Denn ohne Bürgschaften oder finanzielle Absicherung nimmt Amerika Niemanden auf. Zusammen mit Hemingway macht sie auf die Opfer des Spanischen Bürgerkriegs aufmerksam und sammelt Spenden für die betroffenen Kinder. 1938 nimmt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach ihren Erfolgen und dem Gewinn zweier Oscars in den USA, kehrte sie aber dann nach Europa zurück. Sie hat hohe künstlerische Ansprüche an die angebotenen Rollen und vieles lehnt sie als zu flach und kommerziell ab. Was sie allerdings später als einen Fehler einsieht. In London verstarb sie im hohen Alter von 104 Jahren, kurz vor ihrem 105. Geburtstag, zurückblickend auf ein aufregendes Dasein einer starken starken Persönlichkeit. Ihr Leben, bunt wie ein farbenfroher Regenbogen über einer Sommerwiese. All das wird in diesem Buch wieder lebendig, anschaulich wie einfühlsam geschildert, von Ralf Oldenburg großartig erzählt.weiterlesen