Gerhard Wolf
Unsere Freunde, die Maler
nannten wir unsere Ausstellung, die, 1995 vom Tucholsky-
Museum im Schloß Rheinsberg ausgehend, in Berlin, in
der Abtei Brauweiler bei Köln, im Schloßmuseum Wolfsburg
und in der Galerie von Schloß Arolsen Anerkennung
fand. Das Buch dazu bezeugte unser Jahrzehnte währendes
Interesse an gegenwärtiger deutscher Kunst aus Ost
und West, über alle Klischees falscher Vorurteile hinweg.
Zu den Künstlern, denen wir begegneten, entstanden beziehungsreiche
Freundschaften. Sie hatten – für die Öffentlichkeit
– bereits begonnen, als 1987 in der Moritzburg
in Halle/Saale eindrucksvolle Arbeiten zu Christa
Wolfs Kassandra gezeigt wurden. 1998 im Frauenmuseum
Bonn wiederum Malerei, Grafik und Raumprojekte zu
ihrem Buch Medea Stimmen.
Meiner Vorliebe für bildende Kunst konnte ich nach
Herzenslust nachgehen, als ich sie in Büchern und umfangreichen
Grafik-Editionen im 1990 gegründeten Verlag
Gerhard Wolf Janus press publizierte.
Daß sich daraus eine persönliche intensive Zusammenarbeit
mit diesem Freundeskreis und Schriftstellern
ergab, eine originäre Sammlung heutiger Kunst, ist diesem
schöpferischen Austausch zu danken; natürlich vor
allem in Gesprächen und Korrespondenzen zu Christa
Wolfs Prosa.
Als Initiator der Galerie »Kunst & Literaturforum
Amalienpark« in Berlin-Pankow bin ich seit nunmehr
zwölf Jahren an der Präsentation dieser Künstler beteiligt,
oft im Verein mit Lesungen befreundeter Dichter
und Schriftsteller.
2006 fand die Ausstellung »Im Malstrom subversiver
Bilder« mit meiner Sammlung aus der Protestszene der
DDR weithin Beachtung, so daß sie 2007 in der Städtischen
Galerie in Erlangen zum Poesiefestival viele Besucher
erreichte.
2008 folgten »Malerfreunde« meiner Einladung in die
Galerie »Forum Amalienpark«, die mit uns durch Arbeiten
für Christa Wolf und unseren Verlag verbunden sind:
Hartwig Hamer, Angela Hampel, Martin Hoffmann,
Helge
Leiberg, Gerda Lepke, Nuria Quevedo, Günther
Uecker. Maler und Grafiker, wie wir sie jetzt 2010 in
Schloß Neuhardenberg mit Arbeiten aus ihrem Lebenswerk
zeigen.
Freunde, über die wir in diesem Buch schreiben, weil
wir mit ihren Bildern leben.weiterlesen