Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

Malta und Gozo – Heilige Inseln seit alter Zeit, Kleinod des Rittertums, Teil 2

Aus der Reihe „Kulturreisen individuell" – eine filmische Reisedokumentation von Peter Wimmer.

Produktform: DVD video

Die geheimnisvolle Tempelbau-Kultur auf Malta und Gozo entwickelte sich zwischen 5.000 und 2.500 vor unserer Zeitrechnung, abgeschirmt vom Rest der Welt. Geblieben ist eine faszinierende Hinterlassenschaft, die in großen Monumenten und kleinen Details kulturhistorisch äußerst hochwertig und einzigartig ist. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Steinarchitektur im pharaonischen Ägypten erst 150 Jahre nach dem Verlöschen der maltesischen Tempelbaukultur ihre erste Blüte erlebte. Auf Malta und Gozo entstanden die frühesten Kathedralen der Menschheitsgeschichte, freistehende Sanktuarien, aus großen aufgerichteten und aufgeschichteten Steinen. Übermenschlich erscheint die Leistung der Erbauer. Sie waren die ersten, die die Schwerkraft ignorierten und Berge versetzten, im wahrsten Sinne des Wortes. Nur fünf Kilometer trennen die Fährhäfen auf Malta und auf Gozo. Die Überfahrt dauert etwa 25 Minuten. Die beiden Hauptinseln ragen als relativ flache Felsplateaus aus dem Meer. Sie werden von einigen winzigen Eilanden und Riffen umgeben. Gozo blickt ebenso wie Malta auf 7.000 Jahre Menschheitsgeschichte zurück. Das kleine Eiland ist überaus fruchtbar und seit Jahrhunderten Versorger der großen Nachbarinsel. Die Ramla Bay gilt als größter und beliebtester Badestrand Gozos. Die Marienstatue auf weißem Sockel ist die Beschützerin dieser friedlichen Naturidylle. Ggantija ist eine der ältesten Tempelanlagen der maltesischen Inseln. 30 Meter Durchmesser misst die gesamte, etwa 3.500 vor der Zeitrechnung errichtete Kultstätte. In Anbetracht der Dimension ist es nicht verwunderlich, dass die heilige Stätte nach alter Überlieferung von Riesen gebaut sein soll. Es handelt sich um eine unvorstellbare Kraftleistung der frühen Siedler. Einige Monolithe wiegen 40 bis 50 Tonnen. Vor den Sanktuarien steigt das Bodenniveau an. Riesige Platten lassen die Raumhöhe zunehmend schwinden. So kenne ich das auch von ägyptischen Tempeln. Die Innenwände der hufeisenförmigen sakralen Räume waren verputzt und mit rotem Ocker gestrichen. Bei entsprechend erhaltener Höhe zeigen die Wände eine Neigung nach Innen, um die von Dachbalken zu überbrückende Distanz zu reduzieren. Schon im Eingangsbereich des archäologischen Museums in Victoria halte ich die Luft an. Aus Kalkstein geschnitzte, wie Priester anmutende Skulpturen und eine wahrscheinlich die Unsterblichkeit symbolisierende Doppelstatue finden, einer solch frühen Epoche entstammend, keine Parallele auf dieser Erde. In der St. Mary’s Cathedral bin ich geblendet vom reizvollen Gegensatz der kräftigen Rottöne und der filigranen mit Gold durchsetzten barocken Pracht. Die perspektivisch ausgeführte Kuppelmalerei fügt sich in das Gewölbe des Kirchenschiffs nahtlos ein. Es fällt den Sinnen schwer, sie als Malerei zu enttarnen. Die Urkraft des Meeres hat an der Westküste Gozos eine wilde Landschaft mit steil aufragenden Felswänden geschaffen und einige Naturwunder, so das monumentale Kalksteintor am Dweijra Bay genannten Küstenabschnitt. Die Krypta der St.-Agatha-Kathakomben, im Zentrum der Altstadt von Rabat, ist kunstvoll mit Fresken aus dem 14. Jh. dekoriert. Das Gewirr an Tunnel und Grabstätten misst mehr als 4000 qm. 1422 hielt die Festungsstadt Mdina dem Angriff von 18.000 Türken stand. 1693 zerstörte ein schweres Erdbeben einen großen Teil der mittelalterlichen Bausubstanz. An diesen Wunden in barocker Pracht genesen, träumt Mdina mit seinen 400 Einwohnern von vergangenen Zeiten. Der maltesische Adel und die Ordensritter haben die dreischiffige prächtig ausgeschmückte Peter-und-Paul-Kathedrale errichten lassen. In den mittelalterlichen Kerkerräumen am Stadttor von Mdina werden Foltermethoden äußerst realistisch dargestellt. Die karge Landschaft an der Süd-West-Küste ist das stille Malta. Hier habe ich mich besonders wohl gefühlt. Cart Ruts werden die seltsamen Rillen im Felsboden genannt. Es handelt sich um eines der vielen noch ungelösten Rätsel der maltesischen Archäologie. Die Heiligen Stätten von Hagar Qim und Mnajdra stellen alle Kulturstätten Maltas in den Schatten. Nur 500 Meter trennen sie auf einem zum Meer abfallenden Hang. Eine Wanderung oder eine Bootsfahrt entlang der Dingli Cliffs zählt zu den großen Naturerlebnissen auf Malta. An einigen Stellen fallen die rosaroten Kalksteinfelsen aus bis zu 200 Meter Höhe senkrecht ins Meer.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-50-1 / 978-3932533501 / 9783932533501

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 25.04.2008

Autor(en): Peter Wimmer

28,00 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand

lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage

zurück