Ein Hörbuch mit Texten von Schönheit und Kraft, umrahmt mit Harfen-Intermezzi.
Mani war ein Gesandter aus dem Königreich des Geistes, ein Eingeweihter der gnostischen Mysterien, der sich als Apostel Jesu Christi bekannte. Im persischen Babylonien trat Mani von 215 bis 277 n. Chr. auf den Plan, um seinen geistigen Auftrag zu erfüllen. Er strebte danach, die spirituelle Essenz der damaligen Religionen durch seine neue Symbolsprache in ein universelles, gnostisches Christentum der Liebe einfließen zu lassen.
Diese Verschmelzung des geistigen Kerns aller Religionen, der sog. Synkretismus, vor allem aber seine Lehre der zwei kosmischen Ordnungen: der alles durchdringenden Lichtordnung des Allbewusstseins und der Dunkelordnung der Unbe-wusstheit waren für die Weltmacht der Kirche ein Anlass, um Mani und seine Lichtkirche zu verfolgen. Nach dem gewaltsamen Tod des Mani gelang es den Manichäern dennoch, seine geistigen Impulse in alle Himmelsrichtungen weiter auszusäen. Wir finden ihre Früchte vor allem bei den Bogumilen und Katharern, in den Gralsbewegungen, aber auch in Werken der Rennaissance und in der Zeit der Reformation (z. B. bei Jakob Boehme und den Rosenkreuzern). Obwohl die Manichäer mit ihrem Schrifttum ausgerottet wurden, wurde ihre Lichtfackel doch immer wieder weitergereicht.
Im 20. Jahrhundert wurden manichäische Textfragmente in Ägypten und an der Seidenstraße in Turkestan aufgefunden und übersetzt. In ihrer Lebendigkeit, Schönheit und Kraft zeugen diese Texte vom universellen Kern aller Weisheitslehren und berühren vor allem auch heute jeden Sucher nach dem Geist.weiterlesen