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Marcus Weber – Adalbertstrasse 2008–2010

Produktform: Buch

Marcus Webers Gemäldeserie Adalbertstraße 2008-2010 erscheint als ein farbenfrohes Panoptikum, das unbekümmert-lustvoll, aber zugleich hintersinnig-analytisch urbane Zustände der deutschen Hauptstadt ins Bild bringt. Die einzelnen Arbeiten sind spannungsreich inszenierte Varianten aus einem horizontalen und einem vertikalen Bildgefüge. In der Regel erkennt man einen klaren, geometrisch-variablen Grundaufbau, in dessen unterem Drittel die farbig angelegten Streifen des Trottoirs lokalisiert sind. Durch Konturen getrennt, erhebt sich darüber ein architektonischer Hintergrund, der in der Regel wie ein Baukastensystem aus geometrischen Grundformen behandelt wird. Erst mit Hilfe der in lockerer Pinselschrift hinzugefügten Schriftzüge identifiziert man die Form-Konstrukte als Plakatwand, als Fischgeschäft oder Reiseladen. Auf dieser, zumeist stereometrisch angelegten Matrix appliziert Marcus Weber verschiedenstes figürliches Personal. Die Menschen beleben durch ihre Körperhaltungen, Neigungen und Gesten auf mannigfaltige Art das architektonische Gerüst. Der Künstler führt die verwirrend vielgestaltige Großstadt-Bühne mit den auf ihr agierenden, präzise beobachteten und liebevoll typisierten Exemplaren der Spezies Mensch vor. Was dabei so frisch und bunt daherkommt, ist aber nicht nur der Ausfluss einer affirmativen, unbekümmerten Mal-Lust, sondern eine realistische, präzise beobachtete und umgesetzte Sozial-Studie, bei der die heterogensten Individuen in ihrem So-Sein mit feiner Ironie in den Blick genommen wurden. Auf den ersten Blick würde man die Malereien von Marcus Weber in die Genese der malerischen Comic-Adaptionen seit den 1960er Jahren einreihen - man könnte sich entfernt an Philip Guston, Peter Saul, oder an George Condo erinnert fühlen. Interessant ist es aber auch, die Serie Adalbertstraße 2008 -2010 in der Tradition Berliner Milieu-Schilderungen zu sehen. Man denkt dabei natürlich an George Grosz, aber auch an Karl Hubbuch, oder an Rudolf Schlichter, wobei Marcus Weber auf sympathische Weise beim Beschreiben der Conditio humana einen sarkastischen oder zynischen Unterton vermeidet. Text: Thomas Groetzweiterlesen

Sprache(n): Englisch, Deutsch

ISBN: 978-3-940999-43-6 / 978-3940999436 / 9783940999436

Verlag: Fantôme Verlag

Erscheinungsdatum: 14.01.2019

Seiten: 40

Autor(en): Heidi Specker, Kasper König, Christoph Bannat
Herausgegeben von Gundula Schmitz, Marcus Weber

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