„Maries Akte“ erzählt die wahre Geschichte zweier Frauen, die beide „verrückt“ waren und über deren Schicksal der Zeitgeist völlig unterschiedlich richtete: Magdalena Kade glaubte 1866, die Mutter Gottes zu sehen. Ihre Großnichte Marie bildete sich 1928 ein, sie sei Jesus. Doch während Magdalena noch heute als „böhmische Bernadette“ verehrt wird und die katholische Kirche ihre Erscheinung „anerkannt“ hat, wurde ihre Großnichte Marie fast 100 Jahre später von den Nazis als „lebensunwertes Leben“ im Rahmen der NS-„Euthanasie“ ermordet.
Über Marie, die Großtante der Autorin, wird in der Familie nicht geredet. 19 Jahre alt ist Kerstin Schneider, als sie zum ersten Mal in einer abfälligen Bemerkung am Abendbrottisch von Marie erfährt. Sie wagt nicht nachzufragen. 20 Jahre später macht sich Kerstin Schneider, mittlerweile Journalistin, auf die Suche nach ihrer Großtante Marie. Und stößt auf ein sorgsam gehütetes Familiengeheimnis.weiterlesen