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MAROKKO – Abenteuerlicher Großer Süden / MAROKKO – Abenteuerlicher Großer Süden

Dades-Schlucht und Dades-Tal, über Ouarzazate nach Ait Benhaddou, Ksar Ait Benhaddou, Schnee auf den Pass-Straßen, Traumstrände nördlich von Agadir, Festungsstadt Essaouira, Marrakesch und Jemaa el-Fna, El-Bahia-Palast, Gerberviertel, Bab Agnaou, von Marrakesch zum Pass Tizi-n-Test

Produktform: DVD video

Eine filmische Dokumentation im Breibildformat, aus der Reihe "Kulturreisen individuell". Seit dem 4. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung ist Nordafrika das Land der Berber und der Wüstennomaden. Die Lebensformen haben sich im Großen Süden Marokkos kaum verändert. Aus Stampflehm errichtete Wehrdörfer und Wohnburgen zeugen noch immer vom harten Daseinskampf am Rande der Existenz. So auch die Kasbahs im wunderschönen Dades-Tal, archaisch anmutende Gebäude, nur im oberen Bereich dekoriert und mit Fenster ausgestattet. Fatima und Saida führen mich zu den Wohnburgen ihres Ksars. Mit Blick auf die Schneegipfel des Hohen Atlas folge ich der Route der Kasbahs in Richtung Ouarzazate, der Filmstadt. Tagesziel ist Ait Benhaddou, ein einzigartiges Ensemble aus Ksar und mächtigen Kasbahs, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Im tiefen Abendlicht wirkt das vor 1000 Jahren gegründete Ait Benhaddou wie eine Fata Morgana. Große Filmwerke wurden zwischen diesen Mauern verwirklicht. Auf dem Weg zum Pass Tizi-n-Tichka, der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung im Hohen Atlas, stehen die Fahrzeuge wegen eines Unfalles auf der Höhenstraße. Schnee liegt in der Luft. Ich beschließe, den Hohen Atlas zu umfahren, in Richtung Küste. Auf der einspurigen Straße werden wir von dichtem Schneefall überrascht. Gegen 18 Uhr klart es auf. Die Schneegipfel des Atlas glühen im letzten Licht des Tages. Am nächsten Morgen, nach etwa drei Stunden Fahrt, erreichen wir die wunderschöne Atlantikküste südlich von Agadir. Die zwischen Fels und feinen Sandstränden wechselnde Landschaft ist so, dass man hier einen mehrwöchigen Urlaub verbringen kann, ein Surfer-Paradies. Es gibt nur wenige Ansiedlungen. Dromedarherden weiden am Straßenrand. Auf schwankenden Ästen der Arganien klettern Ziegen bis in die Wipfel der bizarren Baumkronen. Für sie sind die kalorienreichen Triebe und Blätter eine Leckerei ersten Ranges. Die Festungsstadt Essaouira wird liebevoll “Stadt des Windes genannt”. Orson Welles verwirklichte hier seinen Film Othello. Heute ist der Ort ein Geheimtipp für Liebhaber frischer Meeresfrüchte und für Surfer. Die 1506 errichtete Hafenfestung Mogador und die im 18. Jh. hinzu gebaute Festungsstadt bilden einen Ort außerhalb der Zeit. Hier vermischen sich europäische, arabische, berberische und afrikanische Einflüsse. Große Geschützstellungen mit noch vorhandenen meist spanischen Kanonen garantierten auch den Korsaren des Sultans einen sicheren Hafen. Auf einem großen Platz reihen sich heute Fischgrillbuden aneinander. Am Abend gehört Essaouira den Einheimischen und den Individualtouristen. Den Sonnenuntergang im Möwengeschrei werde ich nie vergessen. Auf dem Weg zur 180 km entfernten Stadt Marrakesch, Perle des Südens genannt, studieren Einheimische meine Kamera, während ich sie studiere, eine Begegnung völlig verschiedener Welten und Zeiträume. Marrakesch begrüßt den Reisenden heute als eine moderne Metropole. Mich interessiert in erster Linie der von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestufte Platz Jemaa el-Fna, das täglich dort stattfindende Gauklerspektakel welches in der Welt nicht seinesgleichen hat. Die Souks wirken wie eine Stadt in der Stadt. In den schmalen meist überdachten Gassen wird angeboten, was in Marokko käuflich ist. Gegen Abend füllt sich die Freilichtbühne im Zentrum der Altstadt. Artisten, Musiker, Wahrsager, Zauberkünstler, Wunderheiler, Märchenerzähler, Klamaukmacher sind in dichten Reihen umringt. Die ekstatischen Klänge der Musiker beschallen das bunte Geschehen beinahe ohne Pause. Der Duft gebratenen Fleischs, gegrillten Fischs, geschmorten Gemüses steht wie eine Aromaglocke über dem quirligen Treiben. Ich fühle mich ausgesetzt in einem Meer orientalischer Verführungskunst. Der prächtig ausgeschmückte El-Bahia-Palast lässt den Lebensstil der orientalischen Führungsschicht erahnen. In den Flusstälern des Hohen Atlas existieren Menschen in einer für unsere Augen unvorstellbaren Einfachheit und Genügsamkeit. Der Pass Tizi-n-Test gilt als spektakulärste Route über das mächtige Gebirge. Ich füge hinzu, es ist die abenteuerlichste.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-37-2 / 978-3932533372 / 9783932533372

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 18.04.2006

Auflage: 1

Autor(en): Peter Wimmer

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