Massenkommunikation und parasoziale Interaktion. Beobachtungen einer Intimität auf Distanz.
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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Massenmedien allgemein, Note: 1,0, Universität Siegen (Medien-Planung, -Entwicklung und -Beratung), Veranstaltung: Performative Formen der Medienunterhaltung, Sprache: Deutsch, Abstract: Wochentags, 14.00 Uhr, Pro7: Arabella Kiesbauer schaut mich lächelnd an,
begrüßt mich freudig zu ihrer Talkshow und bedankt sich dafür, dass ich mal
wieder eingeschaltet habe.
Dies ist ein prägnantes Beispiel für ein komplexes Konzept, das bereits in den
50er Jahren zum ersten Mal in der wissenschaftlichen Literatur auftaucht: Die
parasoziale Interaktion. Geprägt wurde der Begriff 1956 von den amerikanischen
Psychiatern Donald Horton und R. Richard Wohl, die untersucht haben,
inwieweit von Medien und Mediendarstellern die Illusion einer interpersonellen
Beziehung kreiert wird. Der Prozess der Fernsehrezeption wird von Ihnen als
aktive Handlung des Zuschauers im Sinne einer Interaktion mit den Fernsehakteuren
geschildert.
Dieses Konzept sollte als Basisanalyse für weiterführende Untersuchungen
dienen und wurde von den Autoren „vor allem in Bezug auf solche Fernsehangebote
entwickelt, bei der das Publikum durch Personen in den Medien scheinbar
direkt angesprochen wird und entsprechend reagieren kann“1 (Personality
Programs).
Viele weitere Wissenschaftler haben sich mit dem Konzept von Horton und
Wohl beschäftigt, es angewandt und weiterentwickelt. Neben den möglichen
Interaktionsprozessen mit Personae geht beispielsweise Lothar Mikos auf die
Möglichkeit von parasozialen Beziehungen zu Serienfiguren ein. Ebenso bietet
sich die Möglichkeit, nicht nur die Rezeption unterschiedlichster Unterhaltungsprogramme,
sondern selbst die nicht-unterhaltender Programme abzubilden.
Jedoch liegt hierfür bisher noch keine umfassende und kohärente Theorie vor.2
In der folgenden Ausarbeitung werden wir uns ausführlich mit den Grundzügen
und unterschiedlichen Aspekten der fast 50 Jahre alten, aber noch immer aktuellen
Basistheorie von Horton und Wohl befassen.
1 Peter Vorderer. Fernsehen als Beziehungskiste: parasoziale Beziehungen und Interaktionen
mit TV-Personen. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1996, Seite 9.
2 vgl. Vorderer (1996), a.a.O., Seite 9.weiterlesen
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