Den weit verbreiteten pädagogischen Problemen mit Mathematik begegnet der Autor mit einem originellen Denkansatz: So betrachtet er die Mathematik nicht nur aus Sicht der Kinder als Gegenstand des Lernens, sondern er nimmt zugleich auch die Perspektive solcher Erwachsener ein, die sich mit der Vermittlung von Mathematik schwer tun.
Entweder haben diese Menschen selbst ein negativ geprägtes Verhältnis zur Mathematik, das sich bei ihren pädagogischen Vermittlungsversuchen auf die Kinder überträgt, oder sie können als mathematisch begabte Menschen nicht verstehen, dass Kinder irgendwelche Probleme mit dem aus ihrer Sicht so einfachen Lernstoff haben könnten. Als Konsequenz aus dieser Einsicht führt der Autor die Entwicklung mathematischen Denkens auf elementare Erfahrungen zurück, die im Zuge individueller Lebensgeschichten auf frühesten Stufen der Entwicklung gewonnen werden und die auch in der Menschheitsgeschichte in ähnlicher Form nachweisbar sind.
Beide Zugänge verbindet der Autor in pädagogisch fruchtbarer Weise und verdeutlicht dies anhand zahlreicher praktischer Beispiele, die auch aktuellen entwicklungstheoretischen und fachdidaktischen Konzepten entsprechen. Hierbei werden nicht nur kognitive, sondern insbesondere auch emotionale Aspekte der Mathematik berücksichtigt. Der gedankliche Rahmen wird dabei so weit gespannt, dass kein Kind von dem Zugang zur Mathematik ausgeschlossen bleibt. Die Schrift ist somit dem Gedanken der Inklusion, also einer Pädagogik für Alle, verpflichtet.weiterlesen