Mechanismus und Subjektivität in der Philosophie von Thomas Hobbes
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Diese Arbeit ist eine systematische Rekonstruktion von Hobbes’ Werk. Sie konzentriert sich auf die Fragestellung, wie seine mechanistische Ontologie mit der Manifestation neuzeitlicher Subjektivität in seiner Philosophie zusammenhängt. Hobbes will ein Selbstverständnis entwickeln, das dem neuen, mechanistischen Ordnungskonzept entspricht, durch das Naturwissenschaft zu einer erfolgreichen Wissenschaft von der Welt wird. Deshalb nimmt er Gefühle, Wahrnehmungen, Gedanken, Absichten aus der Selbsterfahrung als Phänomene auf und wendet das mechanistische Ordnungskonzept auf sie an. Die Arbeit zeigt, wie diese Anwendung jedoch gerade dazu führt, daß in seiner Philosophie der Mensch als Subjekt im Unterschied zur Natur als Objekt hervortritt. Sie deckt erstmals die Theorie dieser Subjektivität nicht von der materialistischen Ontologie aus deduziert werden kann, ist die Weise, in der Hobbes diese Subjektivität thematisiert, nichtsdestoweniger von dieser Ontologie abhängig.
Dennoch kann Hobbes diese Subjektivität nicht in der mechanistischen Ordnung der Welt verankern. Infolgedessen führt die Reflexion auf Hobbes’ Theorie als Produkt dieser Subjektivität zu einem Skeptizismus: Vernunft ist je privat. Keine Aussage kann einen objektiven Geltungsanspruch erheben. Die Arbeit zeigt diese skeptischen Konsequenzen in Hobbes’ Erkenntnistheorie auf. Sein Absolutismus im Sinne der Theorie des rechtlich unbeschränkten Souveräns wird als die staatsphilosophische Folge von diesem erkenntnistheoretischen Skeptizismus interpretiert.
Das Ergebnis der Arbeit lautet: Hobbes (und nicht Descartes) ist der erste, der eine vollständig spezifisch neuzeitliche Philosophie ausarbeitet. Er denkt Vernunft unf Subjektivität eo ipso als etwas Aktives. Darin ist er wegweisend für die neuzeitliche Philosophie. An seiner Theorie kann deutlich gemacht werden, daß die Trennung zwischen Subjekt und Objekt, Geist und Natur nicht auf die Übernahme klassisch-metaphysischer Konzepte in der modernen Philosophie des Geistes zurückgeführt werden kann: Diese Trennung ergibt sich in seiner Philosophie immanent von dem mechanistischen Ordnungskonzept aus, und zwar gerade weil er ein Selbstverständnis entwickeln will, das in dessen Rahmen steht.weiterlesen
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