Die Metapher ist ein machtvoller 'Ort': sie ist das Leben und der Tod des Diskurses. Als 'sinnliche' Gegenwart der Differenz, als Abweichung von der Kontext-Logik, kann sie als ein kreatives Medium der (interpretativen) Erkenntnisbildung wirken – wenn man sie und ihre Deutungen kritisch reflektiert und sich nicht in ihrer Dialektik verstrickt. Diese 'Anschauung' der Metapher bildet die Basis für die hier vorgeschlagene metaphorisch-imaginative heuristische 'Methode', die aus drei Schritten besteht: imaginative Übertragung, Verdichtung und überschreitender Retransfer/Rückübertragung.
Gerade eine metaphorische Methodik kann freilich nicht abstrakt bleiben. Deshalb wurde dieses Verfahren hier auf die Metapher der sozialen Landschaft angewandt, die die Durchdringung von Natur und Gesellschaft, von Zeit und Raum zum Ausdruck bringt. Und genau das ist es, was wir aus der Rückübertragung dieses (morphologischen) Bildes lernen können: daß Fragen des Raumes für die Betrachtung der (globalisierten) Gesellschaft zwar zentral sind, daß Zeit und Geschichte aber darüber nicht vergessen werden dürfen, daß sich die sozialen Strukturen nicht gänzlich in virtuelle 'Flows' auflösen, sondern 'materielle' Grenzen jeder Transformation bestehen und daß genau dieses Bewußtsein notwendig ist, um Veränderung aktiv zu bewirken, den Raum der Utopie zu erschließen.weiterlesen