Medienkompetenzerwerb und medienpädagogisches Handeln in Offenen Kanälen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Seit Mitte der 1980er Jahre stellen der Offenen Kanäle eine Alternative zu den etablierten Säulen der Rundfunklandschaft dar. Bürger können hier frei ihre Themen bearbeiten und ihre Fernsehproduktionen einer regionalen Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die Arbeit der Bürger in Offenen Kanälen wird von den Merkmalen Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung bestimmt. Die Einflussnahme auf diese besondere Form der Bürgertätigkeit beschränkt sich für Mitarbeiter Offener Kanäle auf die Beratung und beinhaltet keine Möglichkeit zu inhaltlichen oder gestaltungsbezogenen Eingriffen in die OK-Produktionen diese Entscheidungen liegen allein beim Bürger. Die hier in der praktischen Medienarbeit gewonnenen technischen, journalistischen, dramaturgischen und pädagogischen Erfahrungen können im weiteren Sinne als Medienkompetenzerwerb betrachtet werden. Die Fachtagung soll zur Beantwortung der Frage beitragen, ob und in wie weit eine allgemeine Verstärkung medienpädagogischer Aktivitäten in Offenen Kanälen die Kommunikationskultur und damit die Lebensqualität der Bürger positiv beeinflusst.
Die Fachtagung konzentriert sich dabei auf Schwerpunkte zur Thematik. Sie sollen dazu beitragen, theoretische und praktische Aspekte im Bereich des Medienkompetenzerwerbs und medienpädagogischen Handeins darzustellen und mögliche Lösungsvorschläge herauszuarbeiten. Der Bereich "Praxis der Offenen Kanäle" kann Einblicke in Aspekte der Umsetzung gesetzlicher Forderungen am Beispiel der Offenen Kanäle in Sachsen-Anhalt ermöglichen. Anschließend werden Möglichkeiten und Grenzen der Betrachtung und Bewertung der Arbeit in den Offenen Kanälen Sachsen-Anhalts am Beispiel einer Untersuchung aus dem Jahr 2002 erläutert. Ein Erfahrungsbericht zur langjährigen Arbeit mit Nutzern im Offenen Kanal Berlin verdeutlicht die Relevanz der Offenen Kanäle im gesellschaftspolitischen Kontext. Ein zweiter Bereich beschäftigt sich mit Themen zur "Regionalen Verflechtung des Bürgerfernsehens". Dabei steht die Darstellung der wachsenden Vernetzung von soziokulturellen Vereinen, kommunalen Einrichtungen und Institutionen mit einem Offenen Kanal unter den konkreten Bedingungen einer Region im Mittelpunkt. Die Bereiche "Bürgerfernsehen als Bühne politischen Handeins", in dem Politiker der verschiedener Parteien die Thematik diskutieren, und "Medienkompetenzerwerb im Offenen Kanal" spitzen die Problemstellungen zu: Kultur- und medienpädagogisches Handeln in Offenen Kanälen erscheint sowohl komplex und beinhaltet auch hochqualifizierte und damit theoriegeleitete Tätigkeiten. Absichten und Wirkungsbereiche sind vielseitig und können oft nur exemplarisch erfasst werden. Wolfgang Zacharias, stellvertretender Vorsitzender der BKJ Remscheid, beschreibt Dimensionen der Kultur- und Medienarbeit mit Kindern. Abschließend werden "Medienpädagogische Projekte im Offenen Kanal Merseburg-Querfurt" als Beispiele medienpädagogischen Arbeitens vorgestellt. Diese Projekte, die in dieser Einrichtung im Jahr 2003 realisiert wurden, verdeutlichen Unterschiede im Herangehen, der Umsetzung und Zielsetzungen. Dabei kann transparent werden, dass Planung, Durchführung und Reflexion der Arbeitsergebnisse eng mit dem Erfolg kultur- und medienbezogener Arbeit verknüpft sind.
Insgesamt wird mit der Fachtagung intendiert, dass Kolleginnen und Kollegen in Offenen Kanälen, Lehrerinnen und Lehrern, pädagogischen Mitarbeitern und der interessierten Fachöffentlichkeit Problemstellungen und Perspektiven der Medienarbeit in Offenen Kanälen vorgestellt und diskutiert werden. Dazu soll die Fachtagung Anregungen geben.weiterlesen
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