Mein Freund vom anderen Stern
Eine utopische Erzählung für die Jugend : Neuausgabe der Erstausgabe 1959 in neuer deutscher Rechtschreibung
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
ÜBER DAS BUCH
Klappentext der Erstausgabe 1959: „Jak, der Sohn des Försters, erhält den Besuch eines Jungen vom Merkur, der mit seiner fliegenden Untertasse in einer wichtigen Mission auf die Erde gekommen ist. Der Förstersbub begleitet seinen Freund mit dem geheimnisvollen Namen Red Etug auf Flügen nach allen Erdteilen, und sie nehmen dabei Verbindung auf mit den Jungen, die Red Etug außer Jak bei seiner Aufgabe unterstützen sollen. Diese so verschiedenartigen und doch in ihrem fröhlichen Tatendrang einander alle so ähnlichen Jungen schließen sich zu einer festen Kameradschaft zusammen. Jeder von ihnen lernt das Raumflugzeug steuern, und jeder wird in der Handhabung des Astrophons unterwiesen, jenes wunderbaren Geräts, das Feuer löscht, Raubtiere lähmt, Sprachen übersetzt und andere erstaunliche Kunststücke vollbringt. Alles das sind aber nur Vorbereitungen für das große Unternehmen, das die Jungen, jeder auf seinem Platz, im Auftrag der Merkurregierung ausführen: die Verhinderung eines neuen Weltkrieges.
Dieses frische Jungenbuch mit der wohldurchdachten Handlung, Erstlingswerk eines Vierzehnjährigen, zeugt von dem Wirklichkeitssinn unserer Jugend, zugleich aber auch von ihrem unverlorenen Glauben an das Wunderbare, ob sie es nun in der Natur oder in der Technik entdeckt. Die Sehnsucht jedes echten Jungen nach dem großen Abenteuer verbindet sich hier mit Märchenmotiven, nur daß es nicht mehr der Zauberteppich ist, auf dem man über die Weltmeere schweift, sondern das Raumflugzeug, das einen in traumhafte Fernen, in kosmische Weiten entführt.“
Wenn man berücksichtigt, dass diese Jugenderzählung, laut Klappentext bestimmt für Knaben und Mädchen ab 10 Jahren, 1958 verfasst worden ist, und zwar von einem damals 14-jährigen Jungen, der bei Erscheinen der Buchausgabe noch 15 Jahre alt war, in der Zeit des „Kalten Krieges“ zwischen Ost und West, kann man wohl einiges Verständnis für den doch recht naiven Handlungsverlauf aufbringen; allerdings ist auch angesichts des damaligen Kenntnisstands kaum vermittelbar, dass die außerirdische und dennoch sehr menschenähnliche Hauptperson vom sonnennächsten Planeten Merkur gekommen sein soll, der doch der Sonne stets die gleiche Seite zukehrt und nur über etwa ein Drittel der irdischen Schwerkraft verfügt.
Auffällig ist auch, dass in der Erzählung keine weiblichen Personen eine tragende Rolle spielen; lediglich eine Verkäuferin und Jaks Roman-Mutter werden eher nebenbei erwähnt. Und der Name des außerirdischen Freundes, Red Etug, ist ein auf die deutsche Sprache ausgerichtetes Anagramm: Rückwärts gelesen ergibt sich „der Gute“. Bemerkenswert ist das Allzweckgerät „Astrophon“, das fremde Sprachen simultan übersetzen, fernübertragene Filme projizieren, Tiere betäuben und vieles andere leisten kann und damit praktisch unsere heutigen „Smartphones“ vorwegnimmt.
Jakob („Jak“) Lang (1943–1994) erlernte den Beruf des Schriftsetzers beim Verlag der Zeitung Münchner Merkur. 1958, im Alter von 14 Jahren, vollendete Jakob, damals von seinen Eltern „Jakl“ gerufen, seinen ersten Roman „Mein Freund vom anderen Stern“. Seine Romanidee – die „Fliegenden Untertassen“, also die UFOs, waren in den 1950er Jahren sehr aktuell – nahm nach und nach Gestalt an und wurde über einen längeren Zeitraum ausgebaut und dann nochmals gründlich überarbeitet. Ein Redakteuer vermittelte das Manuskript an den Gebr.-Weiß-Verlag in Berlin, wo es im Sommer 1959 erschien.
Jak(ob) Lang war bei der Rasselbande kein Unbekannter mehr, und darum verwundert es nicht, dass sich die Redaktion beim Gebr.-Weiß-Verlag erfolgreich um die Nachdruckrechte für eine Fortsetzungsserie in der Zeitschrift bemühte. Nach einem mit Farbfotos (Jak als Trompeter und als Bogenschütze) illustrierten Bericht⁵ (heute würde man das „Home-Story“ nennen) über den jungen Autor erschien der Roman in 12 Folgen vom 13. Februar bis zum 30. April 1960, jeweils mit einem wiederkehrenden Titelkopf. Die Reaktionen der Leserschaft waren durchweg positiv, was sich aus mehreren Leserbriefen entnehmen lässt.
Im Sommer 1960 konnte Jak mit einer Gruppe weiterer Jugendlicher nach Amerika fahren, u. a. nach Harrisburg und New York. Auch Volker Lechtenbrink war dabei.
Die Rasselbande berichtete hierüber ausführlich mit zahlreichen Fotos, auf denen oft auch Jak Lang zu sehen ist.
Jak Lang hatte nun einen Namen als junger Schriftsteller. Und da er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhte, konnte die Rasselbande im November 1960 seinen neuen Roman „Freiheit für Henry“ ankündigen. Die Erzählung handelt von einem Jungen, der sich sehnlichst eine Trompete wünscht (Jak spielte selbst Trompete) und dabei mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Der Roman erschien ab dem folgenden Heft in 7 Teilen mit einer wiederkehrenden Titelleiste.
Der Nachdruck des Romans Mein Freund vom anderen Stern in der Rasselbande erreichte mit Sicherheit eine weitaus größere Leserzahl als die Buchausgabe. Umso mehr verwundert es, dass der Roman und sein Verfasser heute auch bei vielen älteren Sammlern utopischer Literatur kaum (noch) bekannt sind.
Zwar hat der Roman seit seiner Erstausgabe 1959 im deutschen Sprachraum keine Neuausgabe in Buchform erlebt, aber immerhin erschien 1961 eine niederländische und 1962 eine italienische Buchausgabe, jeweils mit Illustrationen versehen.
Mit dieser Neuausgabe verbinde ich die Hoffnung, dass der einst „jüngste Schriftsteller Deutschlands“ wieder wahrgenommen und vor dem Vergessen bewahrt wird, denn seine mitten im „Kalten Krieg“ geschriebene völkerverbindende Erzählung um den „Freund vom anderen Stern“ ist inzwischen leider wieder aktuell.weiterlesen
17,50 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand
lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage
zurück