Mein Herr Bruder
Der Briefwechsel des Kaisers der Franzosen mit dem König von Sachsen
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
"Welcher Art die Beziehungen zwischen dem sächsischen König Friedrich August I. und dem Kaiser der Franzosen, Protektor des Rheinbundes, waren, wie sie sich vom Oktober 1806, unmittelbar nach den Schlachten von Jena und Auerstedt, bis zum Ende der großen Schlacht bei Leipzig 1813, ebenfalls im Oktober, entwickelten und was ›Eurer Majestät guter Bruder Napoleon‹ und ›Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät sehr ergebener Fr. A.‹ voneinander hielten – in dieses Geflecht von historischem Schicksalsbund, politischem Getriebensein und persönlicher Hochachtung füreinander geben die zwischen ihnen in diesen Jahren ausgetauschten 170 Briefe einzigartigen Einblick.
Im Gegensatz zu den im Sächsischen Staatsarchiv – Hauptstaatsarchiv Dresden archivierten, in Französisch verfassten Originalen, die getrennt voneinander, geordnet nach Autor und Zeitabschnitten, aufbewahrt werden, werden hier erstmalig die ins Deutsche übersetzten Brieftexte in ihrem zeitlichen Zusammenhang gegenübergestellt. Dem Leser wird so Gelegenheit geboten, den Gang der Korrespondenz beider Monarchen zu verfolgen, ihr Eingehen auf die Anliegen, Fragen und Wünsche des Briefpartners genau zu verfolgen. Auch das Ausweichen vor unangenehmen Fragestellungen, das Ignorieren der aufgeworfenen Probleme oder unwilliges Reagieren auf schwierige Forderungen lassen sich auf diese Weise rasch erkennen.
Der im Oktober 1806 einsetzende Briefwechsel mit Kaiser Napoleon führte dem sächsichen Kurfürsten vor Augen, mit welch einem Herrscher und Staatsmann er es zu tun hatte und welche Möglichkeiten sich vor ihm auftaten, um der äußerst unangenehmen Situation eines besiegten, okkupierten und der Kriegsverwaltung eines mächtigen Herrschers unterworfenen Staates zu entgehen. Friedrich August von Sachsen wurde in der Folgezeit zu einem der wichtigsten und treuesten Verbündeten des Kaisers Napoleon. Für diesen waren es die besondere geografische Lage Sachsens gegenüber Österreich und Preußen, ferner die Ressourcen des Landes und dessen historische Erfahrungen gegenüber Polen, die den sächsischen Staat zum wertvollen Verbündeten werden ließen. Der Inhalt und die Tonlage der Korrespondenz der beiden Monarchen vermitteln den Eindruck der gegenseitigen Wertschätzung, ohne zugleich darauf zu verzichten, sich von Sachsens Seite her der politischen und militärischen Planung des französischen Kaisers uneingeschränkt zu unterwerfen
oder aus Sicht Napoleons die besonderen Anliegen des sächsischen Herrschers zu ignorieren.
Prof. Dr. Rudolf Jenak, geb. 1935 in Königsberg, Studium der Geschichte, Philosophie und Politischen Ökonomie an der Leipziger Universität, Lehr- und Forschungstätigkeit an der Technischen Universität Dresden, Veröffentlichungen zur Geschichte des Hochschulwesens und zur sächsischen Geschichte.
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