Mein kulturpolitisches Pflichtenheft
Produktform: Buch
Kulturpolitik ist hauptsächlich Handwerk. Doch Handwerk kann schmutzig machen und hat wenig Glamour. Die Arbeit der kulturpolitischen Handwerker ist nicht besonders angesehen. Der Kulturbereich hat doch so viele schöne, glitzernde Seiten, so viele Rote Teppiche zu bieten, warum soll man sich die Hände dreckig machen.
Aber die vielen kulturpolitischen Baustellen werden nur durch den planmäßigen Einsatz von Handwerkern zu einem Abschluss geführt werden können. Renovierungen und Nachbesserungen gehören dazu. Ein ordentlicher Handwerker kommt nicht ohne Pflichtenheft aus, in dem beschrieben ist, wie er seine Projekte für seine Kunden und Kundinnen umsetzen will. Ich lege hier mein kulturpolitisches Pflichtenheft vor.
Seit 26 Jahren arbeite ich nun als Geschäftsführer in dem Handwerksbetrieb Deutscher Kulturrat. Acht Kulturstaatsministerinnen und Minister, Anton Pfeiffer, Michael Naumann, Julian Nida-Rümelin, Christina Weiss, Bernd Neumann, Monika Grütters, Claudia Roth, durfte ich in dieser Zeit erleben. Der erste, Anton Pfeiffer, musste noch verheimlichen, dass er als Staatsminister für besondere Aufgaben im Bundeskanzleramt sich für Bundeskanzler Helmut Kohl unter anderem um Kulturpolitik kümmerte. Erst mit Michael Naumann wurde aus dem Staatsminister für besondere Aufgaben ein Kulturstaatsminister, also ein auch öffentlich sichtbarer Staatssekretär für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt. Aber noch immer gibt es kein Bundeskulturministerium mit einer Ministerin oder einem Minister an der Spitze.
Trotz alledem, das kulturpolitische Handwerk auf der Bundesebene ist in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten immer professioneller geworden. In meinem kleinen kulturpolitische Pflichtenheft will ich zeigen, welche Themen unter welchen Rahmenbedingungen die Arbeit auf der Kulturbaustelle heute bestimmen, oder bestimmen sollten.weiterlesen